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Italien stützt, Deutschland belastet Euro im Wankel-Modus

Bekommt Italien endlich eine neue Regierung?

Bekommt Italien endlich eine neue Regierung?

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Ende der politischen Hängepartie in Italien deutet sich an. Und schon zieht der Euro an. Die erste Marke ist geknackt. Allerdings hält die positive Stimmung nicht lange vor. Schuld sind die deutschen Einzelhandelsumsätze.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Aufwärtstrend des Euro wird am Dienstag früh gestoppt. Der Kurs der Gemeinschaftswährung gab zu Handelsbeginn nach schwachen deutschen Einzelhandelsumsätzen nach. Sie wurde mit 1,3090 Dollar gehandelt. Vor der Veröffentlichung der Daten war der Euro noch bis auf 1,3121 Dollar gestiegen. Ein Dollar war 0,7636 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag noch auf 1,3113 (Freitag: 1,2999) Dollar festgesetzt.

Im Jahresvergleich sind die Umsätze des Einzelhandels in Deutschland im März preisbereinigt um 2,8 Prozent gefallen. Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang um 1,2 Prozent prognostiziert. Zum Vormonat waren die Umsätze um 0,3 Prozent gesunken. Zuletzt waren bereits eine Reihe von wirtschaftlichen Frühindikatoren für Deutschland enttäuschend ausgefallen.

Italien stützt

Beherrschendes Thema bleibt aber die Euro-Schuldenkrise und damit auch die politische Lage in Italien. Von dort gibt es für den Euro Rückenwind: Der neue Ministerpräsident Enrico Letta hatte zum Wochenauftakt eine erste Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus gewonnen. Für Dienstag ist ein Votum auch im Senat geplant. Investoren hoffen, dass der politische Stillstand in dem rezessionsgeplagten Land nun eine Ende findet.

Etwaige Zinssenkungserwartungen bezüglich der EZB schienen aktuell dagegen nicht mehr zu belasten, schrieb Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Die Zentralbank kommt am Donnerstag zu ihrer Zinssitzung zusammen - laut einer Reuters-Umfrage unter 76 Ökonomen rechnet eine knappe Mehrheit von 43 mit einer Zinssenkung.

Im Mittelpunkt stand am Dienstag - neben einem bunten Strauss an Konjunkturdaten - auch der Beginn der zweitägigen Sitzung der US-Notenbank Fed. Anleger erhofften sich weitere Signale über den künftigen geldpolitischen Kurs der Währungshüter. Die Fed hatte die Aufkäufe von Staats- und Immobilienanleihen im Dezember auf eine monatliche Summe von 85 Milliarden Dollar erhöht. Zuletzt waren Diskussionen über einen baldigen Ausstieg aus dem Programm laut geworden.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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