Gedämpfter Optimismus Euro im Wechselbad
19.05.2009, 16:30 UhrDie Konjunkturzuversicht der Anleger hat durch Daten vom US-Wohnimmobilienmarkt einen Dämpfer erhalten. In Folge fiel der Euro kurzzeitig wieder unter 1,36 Dollar. Zuletzt lag die Gemeinschaftswährung bei 1,36220 Dollar. Die Festverzinslichen grenzten ihre Verluste ein.
"Es war die große Hoffnung im Markt, dass das Schlimmste inzwischen überstanden ist, aber ein eindeutiges Signal in diese Richtung haben die Zahlen nicht gegeben", hatte Analyst Lothar Hessler von HSBC Trinkaus am Nachmittag die Marktdaten aus den USA kommentiert. "Entsprechend stellt sich wieder Unsicherheit ein."
Die Krise am US-Wohnimmobilienmarkt hat sich im April überraschend verschärft. Die Zahl der Wohnbaubeginne brach aufs Jahr hochgerechnet um 12,8 Prozent ein; einen niedrigeren Wert hat es seit Einführung der Statistik 1959 noch nicht gegeben. Auch die Zahl der Baugenehmigungen für Eigenheime fiel auf ein Rekordtief und gab damit keine Hinweise auf eine absehbare Besserung am Immobilienmarkt.
Der Euro gab in Reaktion bis auf 1,3575 Dollar nach. Bei Krisenstimmung ist die Gemeinschaftswährung seit Monaten unbeliebt, Anleger präferieren dann die liquidere US-Währung.
Am Morgen hatte die Gemeinschaftswährung noch von einer unerwartet optimistischen Konjunktureinschätzung deutscher Finanzexperten profitiert und war bis auf 1,3655 Dollar gestiegen. Der mit 31,1 Zählern überraschend hohe Wert der ZEW-Erwartungskomponente sei ein gutes Vorzeichen für den Ifo-Index in der kommenden Woche, hieß es von Analysten.
Am Rentenmarkt lag der richtungsweisende Bund-Future am Nachmittag noch 54 Ticks niedriger bei 120,79 Zählern und grenzte damit den Tagesverlust um fast die Hälfte ein. Die zehnj ährige Bundesanleihe rentierte mit 3,411 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts