Marktberichte

Schuldenkrise? Charttechnik! Euro kämpft sich frei

Der Euro kann seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Die 1,24er Marke ist genommen. Nun wird die Luft Analysten zufolge dünn. Die Gemeinschaftswährung bewegt sich in einer engen Handelsspanne - dabei soll es aber nicht bleiben, wie es heißt.

Der Euro nimmt am Dienstag im europäischen Handel wieder Fahrt auf. Am frühen Nachmittag lag die Gemeinschaftswährung mit 1,2430 Dollar wieder deutlich über der 1,24er Marke, nachdem sie am Morgen in Asien noch um 1,2390 Dollar gependelt war. Am Montag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2379 Dollar festgesetzt.

Trotz der jüngsten Entspannung beim Kurs des Euro bleibt die Schuldenkrise das alles beherrschende Thema am Devisenmarkt. Nach Einschätzung des Experten Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen belastet die Krise mittlerweile auch die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Die größte Volkswirtschaft der Eurozone stehe "vor einem schwierigen zweiten Halbjahr und in anderen Ländern der Eurozone sieht es noch wesentlich schlimmer aus", so der Experte.

Charttechnisch steht das Euro-Dollar-Paar kurz vor der Vollendung einer sogenannten Bullenflagge, was für weitere Kursgewinne bis 1,2493 Dollar spricht. Das Einmonatshoch vom Montag bei 1,2444 Dollar dürfte bald überwunden werden, was den Weg für weitere Euro-Gewinne bis zu den nächsten Widerständen bei 1,2493 und 1,2547 Dollar ebnet. Nur ein Fall unter die Marke von 1,2375 Dollar würde den optimistischen Ausblick für die Gemeinschaftswährung auflösen. Darunter lägen die nächsten Marken bei 1,2342 und bei 1,2320 Dollar.

Die Credit Suisse (CS) hält die Bodenbildung des Euro bei 1,20 Schweizer Franken für intakt. Grund seien das Ausbleiben von Inflationsdruck in der Schweiz und die Abkühlung bei den Exporten. Darüber hinaus, stellt Ökonom Maxime Botteron fest, dürften die jüngsten Aussagen der Europäischen Zentralbank, unter bestimmten Bedingungen Anleihen der Peripheriestaaten in der Eurozone zu kaufen, den Aufwertungsdruck auf den Franken mindern.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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