Marktberichte

US-Immobiliendaten ohne Wirkung Euro kommt nicht vom Fleck

Der Euro verlässt auch nach überraschend starken US-Immobiliendaten nicht seine eingefahrene Handelsspanne zwischen 1,29 und 1,30 US-Dollar. Die lang erwarteten Ergebnisse des Banken-Stresstest gehen ebenfalls ohne längerfristigen Auswirkungen am Devisenmarkt vorbei.

Nur sieben von 91 Häusern zeigen unter Stress große Schwäche.

Nur sieben von 91 Häusern zeigen unter Stress große Schwäche.

(Foto: dpa)

Auch am Montagnachmittag bewegen sich die Wechselkurse am Devisenmarkt kaum. Selbst auf den ersten Blick unerwartet positive Nachrichten vom US-Immobilienmarkt setzen keine neuen Akzente. "Der Markt wartet schon jetzt auf die Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsprodukts für das zweite Quartal am Freitag", sagt ein Währungshändler. Der positive Effekt des Ergebnisses des Belastungstests für das europäische Bankensystem sei schnell wieder ausgelaufen.

Die Zahl der Neubauverkäufe in den USA ist im Juni um 23,6 Prozent gegenüber dem Vormonat auf einen saisonbereinigten Jahreswert von 330.000 gestiegen. Ökonomen hatten nur mit einer Zunahme um 3,7 Prozent auf 311.000 gerechnet. Der kräftige Zuwachs dürfte einen Gegenbewegung auf den dramatischen Einbruch im Mai gewesen sein, sagten Beobachter.

Seinerzeit war die Zahl der Neubauverkäufe revidierten Berechnungen zufolge um 36,7 Prozent (vorläufig: minus 32,7 Prozent) auf 267.000 (300.000) gefallen, womit ein Rekordtief verzeichnet worden war. Grund war das Auslaufen von Steuervergünstigungen für den Hauserwerb im April gewesen, was zu vorgezogenen Käufen geführt und damit die Mai-Zahlen verzerrt hatte.

"Insgesamt bleibt festzuhalten, dass sich der US-Immobilienmarkt noch immer nicht vom Platzen der Immobilienpreisblase erholt, sondern sich bislang allenfalls stabilisiert hat", sagt Thilo Heidrich, Ökonom aus dem volkswirtschaftlichen Research der Deutschen Postbank. Am Beispiel der Neubauverkäufe, die sich nach wie vor im Bereich des Rekordtiefs befänden, werde zudem deutlich, dass der Weg zur Normalität noch ein sehr weiter sei.

Aus technischer Sicht könnte sich der Euro freilich weiter zum Dollar erholen, heißt es von den Charttechnikern der Landesbank Baden-Württemberg. "Ein Tagesschluss über 1,3005 US-Dollar wäre das Signal für den direkten Test der 1,3150 US-Dollar, gefolgt von 1,3220 und 1,3350 US-Dollar." Unterstützt sei der Euro bei 1,2750 US-Dollar.

Quelle: ntv.de, DJ

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