Marktberichte

Athen muss warten Euro kommt zurück

Kein "Augen zu und durch": Die Euro-Gruppe will weiter über die Milliarden für Griechenland verhandeln.

Kein "Augen zu und durch": Die Euro-Gruppe will weiter über die Milliarden für Griechenland verhandeln.

(Foto: REUTERS)

Griechenland erfüllt die Voraussetzungen für die nächste Milliarden-Hilfstranche. Aber die Gelder fließen vorerst noch nicht. Der Euro verliert zunächst an Wert, holt die Verluste dann aber wieder auf.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Die Vertagung der Verhandlungen über weitere Finanzhilfen für Griechenland hat den Euro nur vorübergehend belastet. Die Gemeinschaftswährung hatte im frühen Handel mehr als einen halben Cent eingebüßt, dann aber die Verluste im Tagesverlauf nahezu komplett wieder aufgeholt. Gegen Mittag eroberte der Euro die Marke von 1,28 US-Dollar zurück und stand im Verlauf bei 1,2808 Dollar.

Die Europäische Zentralbank errechnete bei der Festlegung der täglichen Referenzkurse einen Wechselkurs von 1,2805 US-Dollar für den Euro. Ein Euro entspricht außerdem 105,49 Yen, 0,80370 Pfund Sterling und 1,2041 Schweizer Franken.

Der Markt habe den ersten Schock rasch verdaut, sagten Händler. Insgesamt überwiege das Vertrauen in die Politik, das pleitebedrohte Griechenland nicht fallen zu lassen. Die Hoffnung auf rasche Auszahlungen der Hilfsgelder sei weiter hoch.

Die Finanzminister der Eurozone hatten sich in der Nacht nicht darauf einigen können, wie die Finanzierungslücken des Landes geschlossen werden sollen. Die Gespräche sollen nun am Montag fortgesetzt werden. Damit "bleibt ein wichtiger Unsicherheitsfaktor im Markt, zumal damit auch die Auszahlung der nächsten Hilfstranche auf Eis liegt", so Helaba-Analyst Ulrich Wortberg.

Das Hauptproblem stellt die Schuldentragfähigkeit des Landes dar. Der IWF beharrt darauf, dass Griechenland bis 2020 den Schuldenstand auf 120 Prozent des BIP reduziert. Dazu sei ein Schuldenschnitt erforderlich. Dagegen stemmt sich aber vor allem Deutschland. Die Bundesregierung sieht verfassungsrechtliche Probleme und fürchtet die politischen Konsequenzen, weil reale Kosten auf Deutschland zukämen. Die EU will Griechenland daher mehr Zeit einräumen, um die Spar- und Reformziele zu erreichen.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

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