Marktberichte

S&P-Sorgen verpuffen Euro kratzt an der 1,28

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(Foto: REUTERS)

Neue Zuversicht bestimmt die Lage an den Devisenmärkten: Spanien und der Rettungsschirm EFSF können sich problemlos am Kapitalmarkt versorgen. Der Euro überwindet die Angst vor Turbulenzen und nähert sich der Marke von 1,28 Dollar an.

Der Kurs des Euro ist am Dienstag gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2790 (Montag: 1,2669) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7819 (0,7893) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83045 (0,82745) britische Pfund, 98,20 (97,25) japanische Yen und 1,2090 (1,2093) Schweizer Franken fest.

Der überraschend positiv ausgefallene ZEW-Konjunkturindex und eine erfolgreiche Auktion spanischer Anleihen hatten zuvor die Stimmung an den Devisenmärkten deutlich aufgehellt. Der Euro zog in der Spitze bis auf 1,2809 Dollar an.

Für Marktteilnehmer lagen die Gründe auf der Hand: Der ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen war um 32,2 auf minus 21,6 Punkte geklettert - einen so starken Anstieg hat es seit Beginn der Umfrage 1991 noch nie gegeben. Analysten hatten im Schnitt mit einem Wert von minus 50 Punkten gerechnet. "Die Panikstimmung an den Märkten scheint vorüber zu sein, aber solange die Schuldenkrise ungelöst bleibt, ist ein erneuter Stimmungsabfall jederzeit möglich", sagte ein Händler.

Das Euro-Land Spanien konnte sich trotz der Herabstufung durch die Ratingagentur S&P zu deutlich günstigeren Zinsen Geld beschaffen. Das südeuropäische Land sammelte am Dienstag 4,88 Mrd. Euro am Kapitalmarkt ein. Die durchschnittliche Rendite für 12-Monatspapiere sank von 4,05 Prozent bei der vorigen Auktion auf rund 2,05 Prozent.

Zu Wochenbeginn hatte die Ratingagentur S&P auch die Einstufung des Rettungsfonds EFSF auf "AA+" von "AAA" gesenkt. Die Herabstufung des EFSF spielte an den Märkten allerdings keine größere Rolle. "Nachdem Garantieländer wie Frankreich und Österreich ihre Bonitätsbestnoten verloren haben, konnte man sich das aber an den Fingern ausrechnen", meinte ein Händler. Die Anleihe-Auktion des EFSF sei daher problemlos über die Bühne gegangen.

Bereits am frühen Morgen hatte der Euro seine Erholung gegen den Dollar fortsetzen können und war dabei über die Marke von 1,27 US-Dollar gestiegen. Händler verwiesen zum einen auf die chinesischen BIP-Zahlen für das vierte Quartal, die mit einem Plus von 8,9 Prozent besser als die erwarteten 8,6 Prozent ausgefallen sind. Die Zahlen unterstützen die Risikobereitschaft der Anleger, hieß es. Zum anderen hätten die Herunterstufungen von neun Ländern aus der Eurozone wie erwartet die Finanzmärkte nur kurzfristig belastet.

Konjunkturdaten aus den USA gab es am frühen Nachmittag. Mit dem Empire-State-Manufacturing-Index wurde der erste regionale Frühindikator veröffentlicht. Mit einem Stand von 13,38 im Januar lag der Indikator deutlich über den Erwartungen.

Zuvor hatte es geheißen mit dem Index werde sich zeigen, ob die die wirtschaftliche Erholung im vierten Quartal über den Jahreswechsel hinaus trägt.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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