Marktberichte

Über 1,41 US-Dollar Euro lässt Moody's links liegen

Der Euro zeigt sich nach den Verlusten der Vortages erholt. Auch die Herabstufung der irischen Bonität durch Moody's kann der Gemeinschaftswährung nichts anhaben. Am Devisenmarkt wird nun wieder mehr die Konjunkturentwicklung in den USA beachtet.

(Foto: dpa)

Die Abstufung Irlands durch die US-Ratingagentur Moody's hat am Mittwoch an den Renten- und Devisenmärkten die Anleger irritiert. Doch blieben die Kursreaktionen auf die irischen Anleihen beschränkt. Den Euro bremste die Wiedereröffnung dieser Baustelle im europäischen Schuldenland kaum. Die Gemeinschaftswährung bewegte sich am Nachmittag über der Marke von 1,41 US-Dollar und notierte damit deutlich fester als am Vorabend. Am Vortag hatten die Sorgen um Italien den Euro noch auf ein Vier-Monats-Tief von weniger als 1,39 Dollar gedrückt. Auch zum Schweizer Franken machte der Euro Boden gut. Mit 1,1690 Franken lag er deutlich höher als am Vorabend mit 1,1585 Franken.

Moody's hatte die Bonität Irlands auf Ramschstatus gesenkt und dies mit der höheren Wahrscheinlichkeit eines zweiten Hilfspaktes begründet. "Mit einer Herabstufung Irlands auf Ramschniveau hat Moody's die nächste Breitseite auf Euroland abgefeuert, die den Fokus der Märkte von den deutlich größeren Problemen der USA fernhält", erklärte ein Börsianer.

Am Devisenmarkt spielte denn auch die Entwicklung in den USA wieder eine etwas größere Rolle. Denn laut dem veröffentlichten Protokoll haben die US-Notenbanker bei ihrer jüngsten Sitzung im Juni auch über eine Ankurbelung der Konjunktur diskutiert. Die US-Notenbank hat seit Ausbruch der Krise durch die Pleite des Investmenthauses Lehman zwei Mal große Anleihe-Aufkaufprogramme gestartet, um die US-Konjunktur in Schwung zu bringen - bislang ohne nachhaltige Wirkung. Das jüngste Stützungsprogramm ist gerade im Juni ausgelaufen.

Daneben steht in den USA weiterhin eine Einigung über die Anhebung der Schuldenobergrenze aus, ohne die der weltgrößten Volkswirtschaft ab voraussichtlich 2. August die Zahlungsunfähigkeit droht.

Italiens Renditen wieder auf dem Rückzug

Am Rentenmarkt bekamen vor allem die irischen Staatsanleihen das harsche Moody's Urteil zu spüren: Die zehnjährigen Papiere rentierten auf dem Rekordniveau von 14,29 Prozent. Doch ließ sich die Beruhigung der Gemüter vor allem am Rückgang des richtungsweisenden Bund-Future ablesen: Der Terminkontrakt rutschte um 25 Ticks auf 128,63 Punkte ab. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 2,72 von 2,7 Prozent am Vortag. Auch die Versteigerung deutscher Anleihen verlief Händlern zufolge relativ mau. Die Überzeichnung lag nur bei 1,2.

Da die Renditen der Anleihen der meisten anderen Euro-Zonen-Länder nachgaben, verringerten sich generell die Risikoaufschläge gegenüber den richtungsweisenden Bundesanleihen. So fielen die Renditen der italienischen Anleihen nach der Achterbahnfahrt vom Vortag auf 5,5 Prozent. Am Vortag waren sie zeitweise über sechs Prozent gestiegen.

Quelle: ntv.de, rts

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