Marktberichte

Mini-Dollar-Rally beendet Euro legt kräftig zu

Perfektes Styling für einen starken Euro: Griechenland gelöst, Eurozone stabilisiert, unerwartet schwache Daten aus den USA.

Perfektes Styling für einen starken Euro: Griechenland gelöst, Eurozone stabilisiert, unerwartet schwache Daten aus den USA.

(Foto: REUTERS)

Der Kurs des Euro setzt die Kurserholung der vergangenen Woche weiter fort und springt deutlich über die Marke von 1,32 US-Dollar. Zu verdanken sei das aber eher einer Dollar-Schwäche, denn einer neuen Stärke der Gemeinschaftswährung, meinen Händler.

Mit einem kräftigen Kurssprung über die 1,32er-Marke zum US-Dollar verabschiedet sich der Euro aus dem europäisch dominierten Handel. Die Devise legt seit dem Tagestief fast einen ganzen Cent zu auf rund 1,3250 Dollar. Händler wollen jedoch nicht von einer neuen Euro-Stärke sprechen. "Das ist seit ein paar Tagen eine Dollar-Schwäche gegen alle Haupthandelswährungen", sagt ein Händler. Sie zeige sich ebenso in Pfund, Yen und Franken.

Fundamental gestützt wird der Euro jedoch von den enttäuschenden US-Konjunkturdaten vom Freitag. Auch vom Internationalen Währungsfonds (IWF) kam Rückenwind: IWF-Chefin Christine Lagarde schätzt die Verfassung der Weltwirtschaft wieder etwas zuversichtlicher ein. Die Maßnahmen, die Europa und die USA im Kampf gegen die Finanzkrise ergriffen hätten, begännen nun, sich auszuzahlen.

Allerdings gibt es auch Dollar-positive Aussagen. So wies der Präsident der US-Notenbank-Filiale Dallas, Richard Fisher, darauf hin, dass das US-Geldmarktsystem gut ausgestattet sei. Es brauche keine weitere Liquidität, so Fisher. Am Markt wurde dies als Zeichen gewertet, dass es kein weiteres Quantitative Easing ("QE3") geben wird. Dies sollte den Dollar eigentlich stützen.

Zudem sagte William Dudley, Präsident der Fed von New York, die Daten zur US-Wirtschaft hätten zuletzt etwas besser ausgesehen, was nahelege, dass sich die Erholung verfestigt haben könnte. Dudley ist der Vize-Chairman des Offenmarktausschusses der US-Notenbank.

Gut fielen auch die Daten vom US-Immobilienmarkt aus. Das Vertrauen der US-Bauunternehmen ist im März auf dem im Vormonat erreichten höchsten Stand seit fünf Jahren geblieben. Wie die National Association of Home Builders (NAHB) berichtete, blieb der Index der Verkaufsaktivität bei neuen Einfamilienhäusern auf dem abwärts revidierten Stand von 28 Punkten. Das war der höchste Stand seit Juni 2007.

Die Anleihe-Auktion zu den Kreditversicherungen (CDS) auf griechische Staatsanleihen ging ohne Überraschungen vor sich. Sie musste sich mit dem ersten Zahlungsausfall von Staatsanleihen eines mitteleuropäischen Staates befassen. Der Restwert griechischer Anleihen wurde hier mit 21,5 Prozent ihres ehemaligen Wertes festgestellt.       

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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