Und weiter geht die Reise Euro legt zu
18.11.2009, 16:10 UhrDie Warnungen einiger Notenbanker vor einem schwachen Dollar sind am Mittwoch wieder verpufft. Der Euro kletterte über 1,49 Dollar und nahm damit die psychologisch und technisch wichtige Marke von 1,50 Dollar wieder ins Visier. Im Verlauf kostete die Gemeinschaftswährung 1,4946 Dollar. "Die meisten Leute fühlen sich mit dem Dollar weniger wohl als mit anderen Währungen", sagte ein Händler. "Daher kann der Dollar im Moment nicht stark zulegen."
Zum Wochenbeginn hatten sowohl US-Notenbankchef Ben Bernanke als auch EZB-Chef Jean-Claude Trichet sich für einen starken Dollar ausgesprochen. Durch seinen Hinweis auf weiterhin niedrige Zinsen habe Bernanke selbst seine Aussage, die Fed beobachte die Wechselkurse, wieder relativiert, sagte ein Händler.
Die am Nachmittag vorgelegten US-Konjunkturdaten drückten den Euro nur leicht. Vor allem der überraschende Einbruch der US-Wohnbaubeginne im Oktober hatte die Anleger zeitweise kurz in den Dollar getrieben, der weiterhin einen - wenn auch schmelzenden - Bonus als Weltleitwährung genießt. Nachhaltig war die Bewegung aber nicht. In diesem Jahr hat die US-Währung zum Euro kräftig abgewertet. Noch Anfang März hatte der Euro weniger als 1,25 Dollar gekostet, ehe er am 26. Oktober ein Jahreshoch von 1,5060 Dollar aufstellte.
Die Uneinigkeit der britischen Notenbanker belastete zeitweise das Pfund Sterling. Die britische Währung rutschte auf ein Tagestief von 1,6772 Dollar. Im Verlauf erholte sich der Kurs wieder auf das Vortagesniveau von 1,6814 Dollar. Laut Händlern verkauften einige Anleger das Pfund, nachdem aus dem Sitzungsprotokoll der Bank of England (BoE) hervorging, dass die Entscheidung zur jüngsten Ausweitung der Krisenhilfen der Bank nicht einstimmig gefallen war. Zudem hatten die Notenbanker über eine Zinssenkung für Einlagen der Banken bei der Zentralbank diskutiert. Zum Euro musste das Pfund Federn lassen.
Quelle: ntv.de, rts