Marktberichte

Yen weiter unter Druck Euro macht Boden gut

Der Euro ist zum Wochenschluss bis auf 1,3468 US-Dollar geklettert. Die Gemeinschaftswährung war zuvor tagelang um die Marke von 1,34 US-Dollar gependelt. Händler maßen der Aufwärtsbewegung am Freitag jedoch keine große Bedeutung bei. Die Umsätze seien vor dem Wochenende nicht sehr hoch, und der Euro dürfte vor allem von der Schwäche des Yen profitieren, sagte ein Händler.

Den Referenzwert des Euro legte die Europäische Zentralbank (EZB) mit 1,3441 (Vortag: 1,3397) US-Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) lag der Euro bei 1,3426 (1,3381) US-Dollar.

Die weitere Kursentwicklung dürfte sich nach Einschätzung von Börsianern erst Mitte kommender Woche entscheiden. Am Donnerstag entscheidet die US-Notenbank (Fed) über den Leitzins in der weltgrößten Volkswirtschaft. Zwar erwarten Börsianer, dass die Fed diesen unverändert bei 5,25 Prozent lässt. Wie immer wird aber jedes Wort aus der Erklärung der Währungshüter auf die Goldwaage gelegt werden, da Analysten sich davon Hinweise auf die künftige Geldpolitik der Notenbank erhoffen.

Den Yen drückten erneut so genannte Carry Trades -Geschäfte, bei denen die Investoren sich in einer niedrig verzinsten Währung verschulden, um die Gelder in einer Währung mit höherer Rendite zu investieren. Seitdem die Bank of Japan in der vergangenen Woche ihren Leitzins bei 0,50 Prozent belassen hat, ist der Yen im Vergleich zu vielen Währungen ins Rutschen gekommen. Vor allem der australische und der neuseeländische Dollar profitierten davon -im Vergleich zum Yen stiegen diese Währungen in diesem Jahr auf den höchsten Stand seit über 15 Jahren. Für einen Dollar mussten am Freitag zeitweise 124,16 Yen gezahlt werden -so viel wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr.

Am Rentenmarkt ging die Berg- und Talfahrt der vergangenen Tage weiter. Nach zwischenzeitlichen Gewinnen fiel der Bund-Future wieder 17 Ticks ins Minus auf 110,03 Zähler. Analysten sprachen nach dem heftigen Ausverkauf der vergangenen Wochen von einer Stabilisierung zwischen 109,86 und 110,46 Punkten. Selbst ein unerwartet schwach ausgefallener Ifo-Index half dem Kontrakt nicht zu nachhaltigen Gewinnen. Die Daten änderten nichts an der positiven Einschätzung der Konjunkturentwicklung, sagten Analysten.

Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte zuletzt mit 4,664 Prozent. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen fiel auf 4,64 (4,67) Prozent. Der Rex-Rentenindex stieg um 0,07 Prozent auf 113,17 Punkte.

Quelle: ntv.de

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