Yen wird weicher Euro pendelt sich ein
24.01.2013, 17:10 Uhr
(Foto: AP)
Der Euro schwankt um die Marke von 1,33 US-Dollar. Auch Stimmungsindikatoren aus der Eurozone sorgen für keine klare Richtung.
Der Euro hat sich wieder über der Marke von 1,33 US-Dollar gehalten. Am Morgen war die Gemeinschaftswährung nach der Veröffentlichung des französischen Einkaufsmanagerindex kurz unter 1,33 Dollar gefallen."Die Daten signalisieren einen sehr enttäuschenden Start in das Jahr 2013 und lassen die Sorge wachsen, dass die französische Wirtschaft in die Rezession rutscht", sagte Ökonom Jack Kennedy vom Markit-Institut, das die Daten erhoben hat.
Doch Stimmungsdaten aus Deutschland sorgten für eine Erholung. "Das ist ja ein echtes Hü und Hott im Euro", sagte ein Händler mit Verweis auf die Einkaufsmanagerindizes aus Europa: "Der Markt schaut und reagiert extrem."
Der Einkaufsmanagerindex ist ein viel beachtetes Konjunkturbarometer für die gesamtwirtschaftliche Lage. Für den Index werden Manager, die für ihre Unternehmen im Einkauf tätig sind, zur aktuellen Geschäftslage ihrer Betriebe befragt. Dabei werden wichtige Kenngrößen wie Auftragslage, Produktion, Exportaufträge, Beschäftigung und Einkaufspreise erhoben.
Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3370 US-Dollar und damit gut einen halben Cent mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,3349 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7491 Euro.
Der Euro pendelt seit Tagen zwischen 1,3260 und 1,3380 Dollar. Nach Einschätzung von Experten fehlen dem Devisenmarkt die Impulse, die ein Ausbrechen aus dieser Seitwärtsbewegung möglich machen. Die Nachricht, dass das US-Repräsentantenhaus die Verlängerung der Frist für die Lösung des Haushaltsstreits auf den Weg brachte, wurde von den Anlegern weitgehend ignoriert. "Der Gros des Marktes dürfte inzwischen ohnehin auf eine Einigung in allerletzter Minute setzen", so eine Commerzbank-Analystin. Der Devisenmarkt laufe "weiter orientierungslos."
Yen gibt zum Dollar ab
Unterdessen ging die Berg- und Talfahrt im Währungspaar Dollar/Yen weiter. Nach den jüngsten Kursverlusten legte der Dollar zu auf 89,35 Yen, verglichen mit 88,50 Yen zum Start des asiatisch dominierten Geschäfts am Donnerstag. Marktteilnehmer führen das unter anderem auf ein Interview des japanischen Vizefinanzministers Nakao mit dem "Wall Street Journal" zurück. Nakao habe darin betont, dass der jüngste Yen-Anstieg genau beobachtet werde. Nach Einschätzung von Devisenexperte Yuji Saito ist dies als klare Nachricht an den Markt zu verstehen, dass die derzeitige Regierung eine Aufwertung des Yen nicht tolerieren werde.
Die japanische Währung hat seit Mitte November zum Dollar rund zwölf Prozent an Wert eingebüßt. Zu dem Zeitpunkt hatten Anleger eine lockerere Geldpolitik der japanischen Notenbank eingepreist, wie es hieß. Die Regierung in Tokio und die Bank of Japan streben mit dem auf zwei Prozent verdoppelten Inflationsziel sowie einem ab 2014 greifenden unbegrenzten Anleihenkaufprogramm eine Schwächung des Yen an. Damit sollen Rezession und Deflation überwunden werden.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ