Marktberichte

Börsianer rätseln Euro rutscht ab

Plötzlich im Schatten?

Plötzlich im Schatten?

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Euro fällt deutlich unter die Marke von 1,23 US-Dollar, obwohl Fundamentaldaten nicht auf eine solch deutliche Bewegung hindeuten. Marktteilnehmer verweisen daher auf markttechnische Faktoren, die die Gemeinschaftswährung unter Druck setzen.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Euro ist am Mittwoch spürbar unter Druck geraten. Eine fundamentale Begründung für die Kursverluste hätten jedoch weder Konjunkturdaten noch die Nachrichtenlage geliefert, sagten Marktbeobachter. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,2272 US-Dollar gehandelt. Gegen Mittag war der Kurs um mehr als einen halben Cent unter die Marke von 1,23 Dollar gerutscht. Am Morgen hatte der Euro noch ein Tageshoch bei 1,2344 Dollar markiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2276 (Dienstag: 1,2352) Dollar fest.

"Wir bewegen uns am Devisenmarkt schon seit längerem in einer Art Sommerloch", sagte Thu-Lan Nguyen, Devisenexpertin der Commerzbank. Der Kurssturz vom Mittag sei mit keinen konkreten Schlagzeilen oder Konjunkturdaten zu begründen, sondern vor allem technischen Faktoren im dünnen Handel geschuldet. Händler hatten zuvor von Marktgerüchten berichtet, wonach die Schweizerische Nationalbank (SNB) sich in großem Stil von Euro-Reserven getrennt haben soll. Die SNB wolle stärker schwedische Kronen und britische Pfund kaufen, hieß es.

Zudem wurde im Handelsverlauf eine Reihe von Konjunkturdaten veröffentlicht, die jedoch keine klare Richtung vorgaben. Es handelte es sich um Zahlen aus der sogenannten zweiten Reihe, die am Markt für gewöhnlich nicht so starke Beachtung finden. In den USA fiel der Empire-State-Index, der die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe der Region New York misst, auf den tiefsten Stand seit elf Monaten. Leicht positiv überraschte dagegen die US-Industrieproduktion mit einem etwas stärker als erwarteten Juli-Anstieg um 0,6 Prozent.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78260 (0,78600) britische Pfund, 96,98 (97,14) japanische Yen und 1,2011 (1,2010) Schweizer Franken fest.

Quelle: ntv.de, rts

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