Marktberichte

Moody's zeigt USA die gelbe Karte Euro springt über 1,28

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(Foto: dpa)

Der Devisenhandel reagiert nervös auf die Aussagen aus dem Hause der Ratingagentur Moody's. Nachdem die Auguren andeuten, dass das "AAA"-Rating der USA gefährdet sei, schwächelt der Dollar und der Euro springt über die Marke von 1,28 US-Dollar.

Nach der Warnung der US-Ratingagentur Moody's an die USA ist der Euro über die Marke von 1,28 Dollar gesprungen. Die Gemeinschaftswährung kletterte auf 1,2836 Dollar und notierte damit so hoch wie zuletzt Mitte Mai.

Moody's hatte gewarnt, wenn die Beratungen über den US-Haushalt 2013 nicht zu einer Verringerung der Staatsverschuldung beitrügen, könnte die Kreditwürdigkeit der USA auf "AA1" von "AAA" gesenkt werden. Händler rechnen zwar nicht damit, dass Moody's noch vor den Präsidentschaftswahlen Anfang November agieren wird. Dennoch beschleunigte der Dollar seine Talfahrt etwas. Zum Yen rutschte er auf ein Drei-Monats-Tief von 77,75 Yen. Der Dollar-Index sank auf 79,959 Punkte und lag damit so niedrig wie zuletzt Anfang Mai.

Die Staatsverschuldung der USA war Anfang September über die Marke von 16 Billionen Dollar (12,5 Billionen Euro) gestiegen. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte bereits im August 2011 die US-Kreditwürdigkeit herabgestuft.

Zuvor hatte die Hoffnung auf ein positives Urteil der Karlsruher Richter zur Verfassungsmäßigkeit des europäischen Rettungsfonds ESM den Euro gestützt. MM Warburg-Devisenhändler Klaus Gölitz sah in der Bestätigung des Termins für die Urteilsverkündung am Mittwoch ein positives Signal: "Das sorgt am Markt erst einmal für Entspannung, denn alle hoffen, dass es morgen ein klares Urteil aus Karlsruhe gibt." Viele Börsianer fürchten allerdings, dass die Richter ihr "Ja" zum ESM mit Auflagen für die Politik verbinden könnten.

Neben dem ESM-Urteil am Mittwoch stehen die Parlamentswahlen in den Niederlanden im Fokus der Börsianer. Inzwischen scheinen dort die Euro-Befürworter Zulauf bekommen zu haben, so dass das Land künftig von einer pro-europäischen Regierung geführt werden könnte. Auch dies sollte den Euro stützen, sagten Händler. Zudem sorgten Spekulationen auf ein drittes Anleihe-Kaufprogramm der US-Notenbank (QE3) für Dollarverkäufe zugunsten des Euro und des Yen.

Quelle: ntv.de, rts

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