Hektische Blicke nach Italien Euro testet die Tiefe
06.09.2011, 06:57 Uhr
"Ohne Unterstützung (...) wird der Euro sehr verwundbar aussehen."
(Foto: REUTERS)
Ruhige Zeiten liegen für die europäische Gemeinschaftswährung in weiter Ferne: In den asiatischen Devisenmärkten verliert der Euro mit den neu aufflammenden Italien-Sorgen deutlich an Stärke.
Die anhaltenden Sorgen über die Schuldenkrise in Europa haben den Euro am Dienstag im fernöstlichen Handel in die Nähe seines Tiefpunkts aus den vergangenen vier Wochen gedrückt. Investoren äußerten vor allem die Furcht, dass nicht genug tue, um sein riesiges Staatsdefizit in den Griff zu bekommen.
Händler sagten, die Gemeinschaftswährung könne zudem deutlich unter Druck geraten, falls die Europäische Zentralbank ( ) bei ihrer Sitzung in dieser Woche zu einer lockeren Geldpolitik tendiere.
"Ohne die Unterstützung durch eine straffe Geldpolitik wird der Euro sehr verwundbar aussehen", hieß es in einer Analyse von Societe Generale. In diesem Fall könne ein Kursrutsch unter 1,39 Dollar den Weg frei machen zu Kursen um 1,30 Dollar.
Ein Euro kostete 1,4069 Dollar nach einem New Yorker Schlusskurs von 1,4094 Dollar. Ein Dollar kostete 76,93 Yen und 0,7850 Schweizer Franken. Ein Euro war gleichzeitig für 108,23 Yen und 1,1044 Schweizer Franken zu haben.
Stabiler Kurs in Australien
Die australische Zentralbank hat unterdessen wie erwartet an der gegenwärtigen Geldpolitik festgehalten. Damit verharrt der geldpolitische Schlüsselsatz bei 4,75 Prozent, wie die Reserve Bank of Australia (RBA) mitteilte. An den Finanzmärkten war diese Entscheidung erwartet worden.
Der australische Leitzins ist nun seit fast einem Jahr auf einem unveränderten Niveau, wobei die Zentralbank zwischen einer erhöhten Inflation und wachsenden Sorgen über eine fragile Weltwirtschaft und ersten Anzeichen einer Abschwächung in einigen heimischen Branchen abwägen muss. Ein starker australischer Dollar wirkt indessen als Wachstums- und Inflationsdämpfer.
Zwischen Oktober 2009 und November 2010 hatte die RBA den Leitzins in mehreren Schritten angehoben, weshalb Australien nun eines der höchsten Zinsniveaus innerhalb der Industrieländer hat. Allerdings durchlaufen die verschiedenen Wirtschaftssektoren in Australien zurzeit unterschiedliche Zyklen: Während der Bergbausektor boomt, lastet auf dem Tourismus und dem verarbeitenden Gewerbe der starke australische Dollar und das relativ hohe Zinsniveau.
Quelle: ntv.de, DJ/rts