Marktberichte

Der Glanz der Alten Welt Euro über 1,26 Dollar

Neue Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten malen die Perspektiven der US-Wirtschaft in weniger hellen Farben. Investoren strömen zurück in die europäische Gemeinschaftswährung.

Schmutziges Geld kurz vor der Geldwäsche: In Mombasa bereitet dieser praktisch veranlagte Mann Dollarscheine auf die Waschmaschine vor.

Schmutziges Geld kurz vor der Geldwäsche: In Mombasa bereitet dieser praktisch veranlagte Mann Dollarscheine auf die Waschmaschine vor.

(Foto: AP)

Der Kurs des Euro ist am Dienstag nach schwachen US-Konjunkturdaten auf den höchsten Stand seit dem 21. Mai gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg in der Spitze bis auf 1,2640 US-Dollar. Der Euro erreichte damit den höchsten Stand seit 21. Mai. Zuletzt wurde der Euro mit 1,2637 Dollar gehandelt. "Schwache Konjunkturdaten aus den USA haben erneut den Dollar unter Druck gebracht", sagte Ulrich Wortberg, Devisenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Zwar liegt der ISM-Index weiterhin im Expansionsbereich, dennoch spricht der Rückgang für eine nachlassende Dynamik der Wirtschaftsaktivität“, schrieb er in einem Kommentar.

Der Einkaufsmanagerindex ISM für den Dienstleistungssektor trübte sich im Juni von 55,4 Punkten im Vormonat auf 53,8 Punkte ein. Ökonomen hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Bereits in der vergangenen Woche hatten schwache Konjunkturdaten aus den USA den Dollar belastet. Im Zuge der europäischen Schuldenkrise war der Euro noch am 7. Juni auf einen Jahrestiefstand von 1,1878 Dollar gefallen.

An den Finanzmärkten sei die europäische Schuldenkrise und damit auch die Risikoscheu in den Hintergrund getreten, sagte Wortberg. Die Marktteilnehmer reagieren daher verstärkt wieder auf Konjunkturdaten. "Der Eurokurs hat in den kommenden Tagen daher weiteres Aufwärtspotenzial." Auch aus technischer Sicht hätten sich die Aussichten für den Euro aufgehellt.

Nach Einschätzung von HSBC-Trinkhaus-Volkswirt Rainer Sartoris fiel der Rückgang des Index nicht so stark aus, dass er die Märkte in die Knie zwingen konnte. Im Zuge des Euro-Anstieges weitete der Dax seine Gewinne aus und legte um zeitweise drei Prozent auf bis zu 5995 Zähler zu. Der Bund-Future lag nahezu unverändert 46 Ticks tiefer bei 129,24 Zählern.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei der Festlegung der täglichen Referenzkurse am Dienstagnachmittag einen Wechselkurs von 1,2579 US-Dollar für den Euro errechnet. Ein Euro entspricht außerdem 110,46 Yen, 0,82950 Pfund Sterling oder 1,3373 Schweizer Franken.

US-Konjunkturdaten im Detail

Das Wachstum der US-Dienstleister hat im Juni unerwartet stark an Tempo verloren. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Service-Index des Institute for Supply Management (ISM) fiel auf 53,8 von 55,4 Zählern im Mai, wie das Institut mitteilte. Im Vorfeld befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 55,0 Punkte gerechnet. Damit lag das Barometer aber bereits den sechsten Monat über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.

Den Firmen machte vor allem ein schwächeres Neugeschäft zu schaffen: Zwar legte der Auftragseingang weiter zu, allerdings so schwach wie seit Dezember nicht mehr. Aus dem Ausland mussten die Firmen sogar erstmals seit Februar wieder einen Rückgang bei den Bestellungen verkraften. In der Folge bauten die Firmen wieder Stellen ab.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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