Euphorie vorbei Euro unter Druck
23.03.2007, 12:10 UhrDer Euro ist zum Wochenausklang in die Defensive geraten und hat zu Dollar und Yen etwas nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung notierte am Freitag um 1,3305 Dollar nach 1,3330 Dollar im späten US-Geschäft am Donnerstag. Davor hatten Anleger den Euro in der Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung in den USA zeitweise auf ein Zwei-Jahres-Hoch bei 1,3412 Dollar getrieben.
"Einige Anleger waren wohl in der ersten Euphorie zu optimistisch und sind dann wieder zurückgerudert", sagte ein Händler. Die US-Notenbank Fed hatte in ihrem Begleitkommentar zum Zinsentscheid zum ersten Mal seit Monaten den Hinweis weggelassen, wonach eine weitere Zinserhöhung nötig sein könnte. An den Finanzmärkten wurde dies als Wende im US-Zinszyklus interpretiert. "Inzwischen setzt sich wohl die Einsicht durch, dass der Zins wohl noch eine Weile unverändert bleibt, und eine Senkung weiter auf sich warten lässt", sagte der Händler. "Die Fed hat ihre Ausrichtung neutralisiert, und das ist alles", sagte Devisenstratege Nobuo Ibaraki von Nomura Trust and Banking. "Das Statement hat in keiner Weise eine Zinssenkung angedeutet, dafür aber weiter Inflationsrisiken betont."
Im Fokus der Anleger dürften weiter Nachrichten vom schwächelnden US-Immobilienmarkt bleiben. Am Nachmittag steht die Veröffentlichung von Daten zum Verkauf von Eigenheimen im Februar an. Experten sagen im Schnitt 6,3 Mio. verkaufte Häuser nach 6,46 Mio. im Januar voraus.
Zur japanischen Währung gab der Euro 0,4 Prozent nach und notierte zuletzt um 156,80 Yen. Der Dollar notierte 0,3 Prozent niedriger bei 117,70 Yen. "Letzten Endes hält sich das Geschäft in den altbekannten Bandbreiten, es wird viel spekuliert", sagte ein Händler.
Zum Schweizer Franken hielten sich Dollar und Euro nahezu unverändert bei 1,2145 und 1,6175 Franken.
Quelle: ntv.de