Marktberichte

Spekulationen um Portugal Euro verliert Anhänger

Die Gefahr schien mit dem Hilfsantrag der Iren bereits gebannt, doch an den Devisenmärkten flammt die Furcht vor einer Ausweitung der europäischen Schuldenkrise neu auf. Der Dollar gewinnt an Anziehungskraft.

Vom Regen in die Traufe: In den Augen der Euro-Skeptiker scheinen die Probleme des Dollar-Raumes zu verblassen.

Vom Regen in die Traufe: In den Augen der Euro-Skeptiker scheinen die Probleme des Dollar-Raumes zu verblassen.

(Foto: REUTERS)

Die europäische Schuldenkrise und die wachsenden Spannungen zwischen Nord- und Südkorea haben Anleger am Freitag verstärkt in die Weltleitwährung Dollar getrieben. Der Euro fiel am Morgen zeitweise auf ein Zwei-Monats-Tief von 1,3265 Dollar. Am Vorabend lag der Euro bei 1,3352 Dollar. Zuletzt notierte der Euro bei 1,3286 Dollar.

Im Gegenzug erreichte der Dollar-Index, der die Kursentwicklung der US-Valuta zu sechs wichtigen Währungen widerspiegelt, mit 80,16 Punkten den höchsten Stand seit Ende September. Damit überwand er die für charttechnisch orientierte Beobachter bedeutsame Marke von 80,05 Punkten.

Einem Zeitungsbericht zufolge drängen die Euro-Länder das hoch verschuldete Portugal, ebenso wie Irland unter den Rettungsschirm von EU und IWF zu schlüpfen. "Für Portugal gibt es wohl kein zurück mehr", sagte ein Börsianer. "Nun beobachtet der Markt, ob Spanien gerettet werden muss."

Offizielle Stellen in Lissabon wiesen die Angaben zurück. Das Land werde nicht zur Annahme europäischer Finanzhilfen gedrängt, hieß es aus Portugal. "Dieser Artikel ist vollkommen falsch, er ist ohne Grundlage", sagte ein Regierungssprecher am Freitag.

Zuvor hatte die "Financial Times Deutschland" berichtet, die Europäische Zentralbank (EZB) und eine Mehrheit der Euro-Länder machten Druck, dass nach Irland auch Portugal einen Antrag auf EU-Hilfen stellt. Portugals Ministerpräsident Jose Socrates hat wiederholt betont, sein Land beabsichtige keinen Antrag für eine Rettungsaktion.

Am Anleihemarkt dämpften die Spekulationen um die Kosten der Rettung von Staaten wie Irland, Portugal oder Spanien die Nachfrage nach deutschen Staatspapieren, sagten Händler. Der Bund-Future notierte zehn Ticks im Plus bei 127,39 Punkten.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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