Deutsche Wachstumslok ohne Dampf Euro verliert kräftig
25.03.2013, 16:25 Uhr
Das Thema Zypern wurde am Nachmittag zurückgedrängt.
(Foto: dpa)
Der Euro kann seine Gewinne von Montagmorgen nicht halten. Im Gegenteil: Nach der Senkung der deutschen Wachstumsprognose durch die Wirtschaftsweisen rauscht die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,29 US-Dollar.
Kräftig abwärts ist es am Nachmittag mit dem Eurokurs gegangen. "Mit dem Chicago-Index und der gesenkten Prognose des Sachverständigenrats hat es gleich zwei Rückschläge gegeben", sagt ein Händler. Alle Daten sprächen klar für eine Outperformance der USA.
"Die Umschichtungen in den Dollarraum scheinen massiv zu sein", so ein anderer Händler. Der Euro verliert über einen US-Cent seit dem Morgen und fällt auf 1,2871 US-Dollar und damit unter die Marke von 1,29 Dollar.
Der Chicagoer CFNAI-Index hatte eine kräftige Belebung der US-Wirtschaft gezeigt. Des Weiteren hat der Sachverständigenrat die Prognose für das deutsche Wachstum auf 0,3 von zuletzt 0,8 Prozent gesenkt. "Als Wachstumslokomotive Europas fällt Deutschland damit natürlich aus", so ein anderer Händler. Auch der Dax folgte dem Euro nach unten und drehte ins Minus.
Auch Äußerungen von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem sorgten für Verstimmung. Der Niederländer sagte, die Zypern-Hilfe könne als Mustervorlage für andere Probleme im europäischen Bankensektor dienen. "Jeder dachte bisher, er kommt ungeschoren und ohne Selbstbeteiligung davon", sagt ein Händler. Nun drohe eine europaweite Beteiligung von Einlagen bei Bankenrettungen.
Zuvor hatte en Finanzmärkten Erleichterung über die gefundene Einigung zu Zypern geherrscht. dennoch herrschte auch am Vormittag keine Euphorie. "Nach Zypern werden die Marktteilnehmer wahrscheinlich schnell nach Italien schauen. Dort gibt es bisher keine zählbaren Fortschritte bei der Regierungsbildung", sagte Dirk Gojny von der National-Bank in Essen.
Quelle: ntv.de, DJ/rts