Marktberichte

Aufkeimender Optimismus Euro verliert zum Dollar

Hoffnungen auf eine Stabilisierung des US-Finanzsystems und damit der weltgrößten Volkswirtschaft haben den Dollar zum Wochenschluss angeschoben. Der Euro fiel um fast eineinhalb US-Cent auf 1,3051 Dollar und damit den tiefsten Stand seit Mitte März. Belastet wurde die Gemeinschaftswährung Händlern zufolge zudem von einem negativen Kommentar der Ratingagentur Moody's zu Irland und Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet.

Zu dem aufkeimenden Optimismus für die US-Wirtschaft trugen Überraschend positive Geschäftszahlen der Großbank Citigroup und des Mischkonzerns General Electric (GE) bei. Dies gab den weltweiten Aktienmärkten Aufwind. "Im Moment gilt nicht, was wir zuletzt oft gesehen haben, nämlich dass ein positiver Aktienmarkt auch einen positiven Euro bedeutet", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Eher scheint im Moment die Einsicht zu greifen, dass sich die Konjunktur in den USA doch eher erholt als in der Euro-Zone." Der von der Universität Michigan ermittelte Index des US-Verbrauchervertrauens ist im April unerwartet stark gestiegen.

Moody's hatte erklärt, die Bonitätseinstufung der irischen Staatsanleihen mit "AAA" auf eine mögliche Herabstufung zu überprüfen. Irland hatte bereits die Topbewertungen der Konkurrenten Standard & Poor's (S&P) und Fitch verloren. Bereits am Morgen war der Euro von Trichet-Aussagen gedrückt worden. Der EZB-Chef hatte in Tokio erklärt, zu sagen der Euro sei schwach "spiegele nicht die aktuelle Situation wider". 2009 werde "ein sehr schwieriges Jahr", mit einer Erholung sei erst im Lauf des Jahres 2010 zu rechnen.

An den europäischen Rentenmärkten gaben die Notierungen nach. "Der Aktienmarkt ist der Hauptantrieb, weil die die Risikoaversion nachlässt", sagte Analyst Peter Müller von der Commerzbank. Der Bund-Future verlor 75 Ticks auf 121,90 Stellen, im Gegenzug stieg die Rendite der dem Terminkontrakt zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesleihe auf 3,256 Prozent.

Nach den Moody's-Aussagen stieg der Renditeaufschlag der zehnjährigen irischen Staatsanleihen zur für Europa richtungsweisenden Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit auf 210,5 Basispunkte. Auch die Kosten für die Ausfallversicherung von irischen Staatsanleihen erhöhten sich. Laut CMA DataVision verteuerten sich die fünfjährigen Kreditderivate (CDS) zum Schutz vor einem Ausfall der irischen Staatsanleihen auf 222 von zuvor 216 Basispunkten. Dies bedeutet, dass es 222.000 Euro kostet, Staatsanleihen im Volumen von zehn Millionen Euro gegen einen Ausfall zu versichern.

Quelle: ntv.de

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