Marktberichte

Wird Napolitano sprechen? Euro wartet auf Rom

"Die Marktreaktion basiert auf der Annahme, dass Napolitano schnell eine neue Regierung bildet."

"Die Marktreaktion basiert auf der Annahme, dass Napolitano schnell eine neue Regierung bildet."

(Foto: REUTERS)

Die Lage in Italien und die frischen Konjunkturdaten aus den USA beherrschen das Treiben an den Devisenmärkten. Nach wochenlangem Polit-Chaos bekommt Rom am Abend einen neuen Staatspräsidenten. Beobachter rechnen mit ersten Weichenstellungen.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Euro bleibt zu Beginn der neuen Handelswoche vorsichtig. Am Nachmittag stand die Gemeinschaftswährung bei 1,3033 US-Dollar und damit etwas tiefer als am frühen Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3037 (Freitag: 1,3115) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7671 (0,7625) Euro.

Konjunkturdaten vom US-Häusermarkt beeindruckten Investoren ebenso wenig wie das Verbrauchervertrauen der Eurozone. Vor der Veröffentlichung der Einkaufsmanagerumfragen im Währungsraum am Dienstag bleiben Anleger in Deckung.

Die Zahlen seien "enorm wichtig", kommentierten die Analysten der Commerzbank. Sollte das Barometer entgegen der Erwartungen der meisten Experten weiter fallen, dürften die Spekulationen über eine nahende Zinssenkung der EZB zunehmen. Das könnte den Euro kräftig unter Druck bringen.

Mit Spannung verfolgt der Devisenmarkt außerdem, ob wieder Bewegung in die zähe Regierungsbildung in Italien kommt. Am Wochenende war der 87-jährige Staatspräsident Giorgio Napolitano wiedergewählt worden, nachdem sich die Parteien nicht auf einen anderen Kandidaten einigen konnten. "Es ist ein erster Schritt aus dem politischen Stillstand heraus", kommentierte Experte Luca Cazzulani von der Großbank Unicredit.

Der 87-Jährige hat angekündigt, kurz nach der Vereidigung seine weiteren Pläne darzulegen. Napolitano steht nach  seiner Wiederwahl vor der Aufgabe, den politischen Stillstand im  Land zu beenden. Italien hat nach den Parlamentswahlen vor knapp  zwei Monaten noch immer keine neue Regierung. Napolitano kann weitere Persönlichkeiten mit der Regierungsbildung beauftragen oder aber Neuwahlen einleiten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85630 (Freitag: 0,85440) britische Pfund, 130,00 (130,21) japanische Yen und 1,2188 (1,2176) Schweizer Franken fest. Angesichts der Kursentwicklung beim Währungspaar Euro und Yen rieten Barclays-Analysten Anlegern, den Euro in einer Spanne zwischen 128,80 und 131,15 Yen zu verkaufen. Dies auch dann, wenn ein Überschreiten der Schwelle von 131,15 Yen wahrscheinlich einen Anstieg auf 132,00 Yen auslösen würde. Zuletzt kostete der Euro 130,09 Yen.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1424,50 (1405,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34.550,00 (34 170,00) Euro.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

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