Diskussion um ESM-Banklizenz Euro wieder über 1,21 Dollar
25.07.2012, 13:18 Uhr
Ein verheerende Ergebnis? Die Welt wartet auf den Bericht der Troika aus Athen.
(Foto: dpa)
Der schwache Ifo-Index verpufft am Devisenmarkt. Der Euro erholt sich sogar mit den Aussagen von EZB-Ratsmitglied Nowotny zum ESM. Er notiert nun wieder deutlich über der Marke von 1,21 Dollar. Auch an den Anleihemärkten der Peripherie kommt es zu einer Entspannung.
Der fallende Ifo-Geschäftklimaindex sorgt nicht für zusätzlichen Druck auf die europäische Gemeinschaftswährung. Der viel beachtete Index sank im Juli zwar überraschend stark auf 103,3 von zuvor 105,3 Punkten. Das Hauptaugenmerk des Marktes liegt aber vielmehr auf Aussagen von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny, der sich dafür ausspricht, dass der ESM-Rettungsschirm mit einer Banklizenz ausgestattet werden soll. Das würde dessen Feuerkraft erheblich steigern, heißt es von einem Marktteilnehmer. Beobachter haben Zweifel, ob der Schirm derzeit groß genug ist, um Spanien und möglicherweise Italien aufzufangen.
Der Euro erholt sich sogar mit den Nowotny-Aussagen und notiert nun wieder deutlicher über der Marke von 1,21 Dollar. Auch an den Anleihemärkten der Peripherie kommt es zu einer Entspannung. Die Renditen italienischer Benchmarkanleihen sinken um sieben Basispunkte auf 6,48 Prozent. Im frühen Geschäft ging es mit den Zinsen zunächst kräftig nach oben. Die entsprechenden spanischen Titel steigen zwar um zwei Basispunkte auf 7,54 Prozent. Zur Eröffnung lagen die Zinsen aber noch auf Rekordniveau bei über 7,60 Prozent.
Am Vortag war der Euro mit 1,2040 Dollar auf ein neues Zwei-Jahres-Tief gefallen. Immer mehr Anleger fürchten, dass das stark verschuldete Spanien die hohen Zinskosten am Markt auf Dauer nicht tragen kann und vollständig unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen muss. Bislang soll das Land nur Hilfen für den angeschlagenen Finanzsektor erhalten.
Die Verzinsung deutscher Papiere lag unverändert bei 1,235 Prozent. Am Dienstag waren die Renditen leicht gestiegen, weil die Ratingagentur Moody's den Ausblick für die Bundesrepublik auf "negativ" gesenkt und damit eine mögliche Herabstufung in einigen Monaten signalisiert hatte.
Enttäuschende Nachrichten aus der Eurozone bestärken Investoren derzeit immer wieder, um die Währung einen großen Bogen zu machen. Die Prüfer der internationalen werden bei der Untersuchung der griechischen Finanzlage EU-Kreisen zufolge zu einem verheerenden Ergebnis kommen. Zudem senkte Moody's den Ausblick für Rettungsfonds .
Quelle: ntv.de, rts