Marktberichte

Banken im Blick Europa gab nach

Die europäischen Blue Chips zeigten sich zum Wochenauftakt von ihrer schwachen Seite und drifteten nach starkem Start in die Verlustzone ab. Der Blick der Anleger ging unterdessen nach Frankreich, dort machten mit BNP Paribas, Credit Lyonnais und Vivendi gleich drei Groß-Konzerne von sich reden. Der EuroStoxx50 fiel 0,4 Prozent auf 2.638 Punkte, für den Stoxx50 ging es 0,9 Prozent auf 2.656 Zähler nach unten.

Es bleibe abzuwarten, ob die Indizes die leichte Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen fortsetzen könnten, so ein Händler. Die wirtschaftlichen Bedinungen hätten sich nicht wirklich verbessert und ohne eine Zinssenkung durch die EZB werde der Erholung wohl schnell die Luft ausgehen, zumal die Märkte bereits damit begonnen hätten eine Zinssenkung einzpreisen.

Die französische Bank BNP Paribas hat sich für 2,2 Milliarden Euro den Zuschlag für das bislang vom französischen Staat gehaltene Aktienpaket an dem Konkurrenten Credit Lyonnais gesichert. Umgerechnet bezahlte BNP damit 58 Euro je Anteilsschein. Verglichen mit dem Schlusskurs der Credit-Lyonnais-Aktie vom Freitag entspricht dies einer Prämie von fast 50 Prozent. Nach Branchenangaben unterlagen in der Auktion die beiden Credit-Lyonnais-Großaktionäre Credit Agricole und die zum Allianz-Konzern gehörende AGF-Gruppe. Die BNP-Aktie verlor 7,6 Prozent auf 42,14 Euro, für Credit Lyonnais ging es dagegen um 20,5 Prozent auf 46,92 Euro nach oben. Händler erklärten das Kursplus neben der erheblichen Prämie auch mit aufkeimenden Spekulationen, dass nun entweder BNP selbst oder eine andere Großbank ein vollständiges Übernahmeangebot für Credit Lyonnais vorlegen könnte. PNP-Chef Michel Pebereau erklärte unterdessen allerdings die Beteiligung an der Credit Lyonnais nicht weiter erhöhen zu wollen. Credit Agricole verloren 3,6 Prozent auf 17,40 Euro und AGF legten um 0,4 Prozent auf 36,03 Euro zu.

Der französische Misch- und Medienkonzern Vivendi Universal hat einen 20,4-Prozent-Anteil am Versorger Vivendi Environnement für 1,86 Milliarden Euro an eine Investorengruppe verkauft. Die Gruppe habe außerdem die Option, weitere 20,4 Prozent an Vivendi Environnement bis zum 24. Dezember 2004 zu erwerben, so Vivendi weiter. Mit dem Verkauf des Environnement-Anteils sinke die Nettoverschuldung des Konzerns bis Ende Dezember auf etwa 14 Milliarden Euro gegenüber 37 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Die Vivendi-Aktie legte 4,4 Prozent auf 14,80 Euro zu. Für die Aktie von Vivendi Environnement ging es 1,7 Prozent auf 24,58 Euro nach unten.

Nach der MobilCom-Rettung will der französische Telekomkonzern France Telecom sein Engagement bei dem Mobilfunker einem Zeitungsbericht zufolge möglichst schnell beenden. Nach Übernahme von rund 7 Milliarden Euro Schulden prüfe die France Telecom jetzt, den 28,5-Prozent-Anteil an den Büdelsdorfern zu verkaufen, so der Bericht. Die Platzierung solle durch die Deutsche Bank und Morgan Stanley erfolgen. Der Zeitpunkt für den Aktienverkauf sei aber noch offen und an bestimmte Bedingungen geknüpft. Die Aktie der Franzosen legte 6,2 Prozent auf 16,35 Euro zu.

Quelle: ntv.de

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