Marktberichte

Air France wachsen Flügel Europa gewinnt

Die europäischen Blue Chips erwischten einen guten Wochenstart. Zum dritten Mal in Folge haben die europäischen Aktienmärkte im Plus geschlossen. Gefragt war vor allem die Aktie der France Telecom, die von einer Analystenaufstufung profitiert. Gesucht sind auch die Banken und Versicherer. Der Eurostoxx 50 legt 1,5 Prozent auf 2.573 Punkte zu, für den Stoxx 50 geht es 0,94 Prozent auf 2.613 Zähler nach oben.

Es sehe immer mehr danach aus, dass der Aufschwung an den europäischen Börsen langfristig sei, so ein Händler. Die Gefahr einer Bärenmarkt-Rallye sei wahrscheinlich gebannt. Insgesamt hätten sich die Rahmenbedingungen verbessert. Die europäische Wirtschaft sei nicht so schwach wie allgemein angenommen werde, zudem könne sie durch eine baldige Zinssenkung der EZB deutlich angekurbelt werden.

Unter Druck stand die Aktie des niederländischen Kaufhauskonzerns Ahold, der die Veröffentlichung seiner Quartalszahlen ohne Angabe von Gründen auf den morgigen Dienstag vom 26. November vorverlegt hat. Die Umlegung des Termins gebe Anlass zur Sorge, dass die Zahlen für das dritte Quartal sehr schlecht ausgefallen sein könnten, so ein Händler. Die Aktie fiel 3,5 Prozent auf 11,70 Euro.

Die Investmentbank Merrill Lynch hat den europäischen Telekomsektor hochgestuft und dies mit einer besseren Gewinnsituation bei den Unternehmen begründet. Die Analysten haben am Montag die Bewertung des seit mehr als zwei Jahren unter massiven Kursverlusten leidenden Sektors auf „marginal overweight“ von bislang „underweight“ heraufgestuft. Als bevorzugte Aktien nannten die Analysten die Papiere von Vodafone und BT Group. Die Vodafone-Aktie verbesserte sich 2,6 Prozent auf 118 Pence, für die BT Group ging es 2,3 Prozent auf 215 Pence nach oben. Die France Telecom lag mit 3,5 Prozent bei 13 Euro in der Gewinnzone.

Die Deutsche Bank hat nach Angaben aus Marktkreisen die Aktie der Münchener Rück auf „halten“ von zuvor „verkaufen“ hochgestuft. Der weltgrößte Rückversicherer will am 28. November Zahlen zum dritten Quartal vorlegen. Die Aktie legte 5,04 Prozent auf 137,50 Euro zu. Nach oben ging es auch für andere Versicherungswerte. Axa stieg 3,5 Prozent auf 14,64 Euro, für die Allianz ging es 1,71 Prozent auf 104,75 Euro nach oben und Prudential lag mit 5 Prozent bei 462,78 Pence im Plus.

Der französische Rückversicherer Scor hat seinen Verlust in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres mit 425 Millionen Euro nach 199 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Für das Gesamtjahr soll der Verlust bei 400 Millionen Euro liegen, das Unternehmen weiter. Im kommenden Jahr wollen die Franzosen allerdings wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Aktie stieg 11,64 Prozent auf 6,81 Euro.

Der Schweizer Lebensversicherer Rentenanstalt/Swiss Life will sich durch die Ausgabe von neuen Aktien und einer Wandelanleihe insgesamt 1,1 Milliarden Schweizer Franken frische Eigenmittel beschaffen. Über eine Bezugsrechtsemission sollen 10.839.704 neue Aktien zum Preis von 79 Schweizer Franken je Aktie ausgegeben werden und daraus brutto 856 Millionen Schweizer Franken erlöst werden, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Der Rest soll aus einer Wandelanleihe kommen. Der Bezugspreis entspricht einem Abschlag auf den Freitag-Schlusskurs der Aktien von gut 50 Prozent. Am Montag ging es für die Papiere 7 Prozent auf 174,50 Schweizer Franken nach oben.


Der weltgrößte Mobiltelefon-Hersteller Nokia rechnet trotz der weiter schwachen Konjunktur in den USA und Europa 2003 mit einem guten Jahr für den Handy-Markt. Die Aussichten stünden gut, dass der Markt für Mobilfunkgeräte in den kommenden drei Jahren jährlich 10 bis 15 Prozent an Volumen gewinne, sagte Konzernchef Jorma Ollila in einem Zeitungsinterview. Auch die Verkaufspreise dürften im Mittel "stabil oder leicht höher" liegen. Die Aktie legte 1,5 Prozent auf 18,26 Euro zu.

Die französische Fluggesellschaft Air France legte nachbörslich Quartalszahlen vor. Operativ hat das Unternehmen deutlich zugelegt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Flugzeugverkäufen stieg um 85 Prozent auf 141 Millionen Euro. Experten hatten mit 100 bis 150 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz ist trotz eines Pilotenstreiks im zweiten Quartal gestiegen. Der Streik habe dem Unternehmen 55 Millionen Euro beim Gewinn gekostet. Die Aktie stieg im Vorfeld der Zahlen um 7,7 Prozent und schloss mit 12,11 Euro.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen