Marktberichte

Kräftiger Anstieg am Abend Fed zieht Euro hoch

Der anstehende Zinsentscheid im Dollar-Raum beherrscht an den Devisenmärkten das Gesamtbild: Der Euro profitierte von den Aussagen der Washingtoner Währungshüter zur Unterstützung der US-Wirtschaft.

Auge in Auge mit Benjamin Franklin: Im April hatten US-Finanzminister Timothy Geithner, Fed-Chef Bernanke Geheimdienst-Chef Sullivan (v.l.n.r.) die neuen Dollar-Scheine enthüllt.

Auge in Auge mit Benjamin Franklin: Im April hatten US-Finanzminister Timothy Geithner, Fed-Chef Bernanke Geheimdienst-Chef Sullivan (v.l.n.r.) die neuen Dollar-Scheine enthüllt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Euro hat sich nach dem sprunghaften Anstieg nach dem Statement der US-Notenbank im Bereich von 1,3200 US-Dollar stabilisieren können. Händler rechneten jedoch damit, dass zu Beginn des asiatischen Handels der Anstieg wieder fortgesetzt werden könnte. Als Kursziele wurden 1,3230 und 1,3260 angegeben. Vor allem die Fed-Ankündigung, auch weiterhin Staatsanleihen zu kaufen und damit den Markt auch weiterhin mit Geld zu versorgen, löste laut Händlern den Anstieg aus.

Zuvor war der Kurs des Euro, belastet durch eine hohe Verunsicherung der Finanzmärkte, unter die Marke von 1,31 US-Dollar gefallen. Im asiatischen Handel hatte der Euro noch zeitweise 1,3234 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,3133 (Montag: 1,3253) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7614 (0,7545) Euro.

"Vor allem die Verunsicherung der Investoren hat den Euro belastet", sagte Ralf Umlauf, Devisenexperte von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die hohe Unsicherheit spiegle sich auch in den Kursverlusten an den Aktienmärkten wieder. Die eher enttäuschende Importentwicklung in China und schwache US-Konjunkturdaten aus der zweiten Reihe hätten diese Befürchtungen verstärkt. Zuletzt hatte sich die konjunkturelle Dynamik in den USA merklich abgeschwächt, und einige Ökonomen erwarten einen Rückfall in die Rezession.

Der zuletzt unter Druck geratene US-Dollar konnte damit wieder etwas Boden gut machen. "Einige Anleger haben ihre Positionen auf einen fallenden Dollar ab einem bestimmten technisch wichtigen Level aufgelöst und das hat Auftrieb gegeben", sagte ein Händler. "Das ist aber keine allgemeine Trendwende für den Dollar." Die US-Devise stieg bis zum Nachmittag im Vergleich zu einem breiteren Währungskorb um 0,9 Prozent.

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83520 (0,83040) britische Pfund, 113,23 (113,48) japanische Yen und 1,3895 (1,3771) Schweizer Franken fest gelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1192,50 (1203,00) Dollar gefixt. Der Kilobarren Gold kostete 28.960,00 (28.910,00) Euro.

Am europäischen Anleihemarkt trat der Bund-Future mangels neuer Impulse mehr oder weniger auf der Stelle. Der Terminkontrakt notierte knapp unter der jüngst überwundenen Marke von 130 Zählern und damit etwas schwächer. "Der Markt ist etwas überkauft, das bedeutet aber nicht, dass das ein Zeichen für eine Abwärtsbewegung ist", sagte Analyst Walter Burke von Nomura.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa/rts

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