Marktberichte

Wetten auf die Erholung Fernost-Börsen im Plus

Neue Hoffnungen auf eine Erholung der Wirtschaft verleihen den asiatischen Aktienmärkten den dritten Tag in Folge Auftrieb. Vor allem positive Konjunkturdaten aus Australien und China stützen den Markt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die negativen Vorgaben aus den USA und die Sorgen über die Haushaltsprobleme einiger Euro-Länder traten etwas in den Hintergrund. Der Euro notierte vor dem EU-Sondergipfel, an dem die Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft auch über Hilfen für das finanziell klamme Griechenland beraten wollen, fester.

Die Börse in Tokio war wegen eines Feiertages geschlossen. Der MSCI-Index der asiatischen Aktien ohne Japan legte 1,4 Prozent zu. Vor allem Titel aus dem Metall- und dem Energiesektor waren gefragt. Die Börse in Australien schloss dank überraschend guter Zahlen vom Arbeitsmarkt 0,9 Prozent fester bei 4554 Punkten. Die Zahl der Erwerbstätigen im Januar war stärker gestiegen als von Experten erwartet und die Arbeitslosenquote auf den tiefsten Stand seit elf Monaten gesunken. Dies schürte auch Spekulationen, dass die Notenbank die Zinsen bereits im März erneut anheben könnte.

Die Börse in Schanghai notierte 0,2 Prozent höher und half damit dem Markt in Hongkong rund ein Prozent ins Plus. Die Verbraucherpreise in China schwächten sich im Januar stärker ab als erwartet, obwohl die Erzeugerpreise zugleich rascher anzogen. Zudem zeigten die Daten, dass die Banken im Januar trotz des Eingreifens der Regierung mehr Kredite vergeben haben als von Volkswirten erwartet. Die Börse in Südkorea gewann 1,8 Prozent. Hier beließ die Notenbank den Leitzins bei historisch niedrigen zwei Prozent und deutete auch keine rasche Änderung ihrer Geldpolitik an. Auch die Börsen in Taiwan und Singapur notierten im Plus.

Die US-Börsen hatten nach einer Berg- und Talfahrt im Minus geschlossen. US-Notenbankchef Ben Bernanke verunsicherte die Anleger mit seinem Szenario für einen Ausstieg aus der Krisenpolitik des extrem billigen Geldes. Die Federal Reserve könnte ihre Konjunktur-Stimulation zunächst durch ein Abschöpfen von Liquidität und anschließend mit Zinserhöhungen beenden, erklärte Bernanke und schürte damit Sorgen um die Wirtschaftserholung.

Der Euro legte in Fernost auf 1,3776 US-Dollar zu von 1,3726 US-Dollar im späten US-Handel. Zum Yen gewann die Gemeinschaftswährung auf 123,94 Yen von 123,48 Yen. Der US-Dollar lag kaum verändert bei 89,93 Yen.

Offensichtlich konzentrierten sich die Anleger auf den EU-Gipfel und die Frage, ob Griechenland Finanzhilfen erhalte, sagte Devisenstratege David Watt von RBC Capital. Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen bei einem Sondergipfel in Brüssel über Hilfe für das hoch verschuldete Griechenland beraten. Deutschland und Frankreich sollen bilaterale Maßnahmen vorbereiten, damit das Euro-Land das Vertrauen der Finanzmärkte zurückgewinnen kann. Zugleich soll Griechenland sich zu einer Verschärfung seines Sparkurs verpflichten.

Quelle: ntv.de, rts

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