Korea und China im Plus Fernost uneinheitlich
28.08.2007, 12:13 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Nachdem es am Montag in den USA einen Rücksetzer gegeben hat, haben am Dienstag auch die meisten Börsen Asiens nachgegeben. Die Daten aus dem US-Immobiliensektor hatten am Vortag enttäuscht. Angesichts der üppigen Kursgewinne der vergangenen Handelstage sahen die meisten Beobachter diese Entwicklung aber als normale Reaktion an. Es ging aber nicht an allen Börsenplätzen bergab. Insbesondere dem koreanischen Markt flossen frische Gelder zu. Daneben blieb auch an den chinesischen Inlandsbörsen die Kauflust ungebrochen.
Der Nikkei 225 in Japan verlor 0,1 Prozent auf 16.287 Punkte, der breitere Topix gab 0,2 Prozent auf 1.584 Zähler ab. Der stärkere Yen forderte vor allem im Exportsektor seinen Tribut. Hier verbilligten sich etwa Nissan Motor um 1,7 Prozent und Toyota Motor um 0,6 Prozent. Toshiba gaben 0,6 Prozent und NEC 1,1 Prozent ab. Daneben standen auch die Bank- und Brokeraktien unter Druck. So fielen Mizuho Financial um 0,8 Prozent und Nomura Holdings um 1,0 Prozent.
Dagegen profitierten die Aktien der Schifffahrtsgesellschaften von einem positiven Kommentar von Standard & Poor's, was etwa Nippon Yusen um 1,4 Prozent und Mitsui OSK Lines um 1,5 Prozent nach oben brachte. Unter den großen Papier-Herstellern, die als Profiteure einen stärkeren Yen gelten, stiegen Nippon Paper um 1,8 Prozent und Oji Paper um 2,1 Prozent.
Etwas freundlicher war das Gesamtumfeld in Taiwan, wo sich der Taifex leicht um 0,11 Prozent auf 8.727 Punkte verbessern konnte. Im Blickpunkt standen dabei die Titel von Asustek Computer, die nach überraschend guten Zahlen um 3,6 Prozent nach oben zogen. Daneben legten Quanta Computer um 0,76 Prozent und Hon Hai Precision Industry um 1,87 Prozent zu. Dagegen schrammten die Papiere des PC-Riesen Acer um 6,92 Prozent nach unten. Der Konzern hatte gestern die Übernahme des US-Konkurrenten Gateway angekündigt. Viele Marktteilnehmer hielten allerdings den Kaufpreis für zu hoch. Unter den Auftrags-Chipherstellern verbilligten sich Taiwan Semiconductor um 0,32 Prozent, United Microelectronics schlossen unverändert bei 18,25 NT$.
In Südkorea konnte man die schwachen Vorgaben von der Wallstreet relativ schnell wieder abschütteln. Der Kospi drehte im Handelsverlauf unvermittelt nach oben und verbuchte schlussendlich ein weiteres Plus von 1,5 Prozent bei 1829 Zählern. Gefragt waren weiterhin die bisherigen zyklischen Favoriten aus dem Stahl- und Schiffsbau-Sektor. Unter den großen Werft-Betrieben verteuerten sich Hyundai Heavy um 7,9 Prozent und Daewoo Shipbuilding um 8,6 Prozent. Die Branche profitierte unter anderem von weiteren positiven Analystenkommentaren. Die Papiere des Stahlresen Posco zogen um 2,4 Prozent an. Dagegen blieb man für den Technologiesektor weiter zurückhaltend. Hier rutschten etwa Hynix Semiconductor angesichts schwacher Spot-Preise für Speicherchips um 3,4 Prozent ab, Samsung Electronics verloren 0,17 Prozent. Die Aktie des Autokonzerns Hyundai ging angesichts weiterer Streiks bei der Tochter Kia um 1,46 Prozent nach unten.
In Hongkong gönnte man sich nach dem gestrigen fulminanten Anstieg dagegen eine Verschnaufpause. Hier gab der Hang Seng Index 0,9 Prozent auf 23.363 Stellen ab. Dabei standen weiterhin jene H-Shares im Fokus, deren Titel an den chinesischen Inlandsbörsen mit hohen Aufschlägen gehandelt werden. Dies brachte etwa die Aktie der Aluminium Corp. of China (Chalco) um weitere 5,6 Prozent nach oben, Jiangxi Copper stiegen gleichfalls um 5,6 Prozent. Die Titel des Versicherers China Life zogen nach Zahlen um 5,7 Prozent an. Dagegen gaben die Papiere von Bank of China und der ICBC jeweils 2,7 Prozent und 3,2 Prozent ab. Beide Institute haben US-Hypothekenanleihen im Portfolio. Lenovo Group schrammten um 6,7 Prozent abwärts, nachdem der Konkurrent Acer in den USA Gateway übernehmen wird und damit in Punkto Größe wieder an den Chinesen vorbeizieht. Zugleich macht Acer Lenovo jetzt die Übernahme der Europa-Sparte von Packard Bell streitig.
In China stieg der Shanghai Composite Index um 0,87 Prozent auf 5.194 Punkte, während zwischenzeitlich bei 5.209 Zählern ein weiteres Allzeithoch verbucht werden konnte. Der Shanghai A-Share Index legte 0,87 Prozent auf 5.455 Stellen zu.
Quelle: ntv.de