Optimisten machen Kurse Frischer Schwung für den Dax
19.11.2012, 08:05 Uhr
Sport frei für eine neue Handelswoche. Optimisten fahren vor ...
(Foto: Robert Eichinger/Pixelio)
Die miserable Vowoche ist Geschichte: Jetzt geht's wieder voran, glaubt man den Prognosen von Brokern und Händlern. Optimistisch stimmen die positiven Vorgaben aus Übersee. Die Hoffnung auf eine Einigung im Streit um die Fiskalklippe in den USA dürfte abtrahlen, wie die Hoffnung der Anleger in Asien auf eine lockere Geldpolitik.
Nach seinen deutlichen Kursverlusten in der vergangenen Woche dürften die deutschen Standardwerte Händlern zufolge fester starten. Etwas Schwung dürfte die US-Börse dem deutschen Aktienmarkt verleihen. Die Wall Street war am Freitag nach Handelsschluss in Europa ins Plus gedreht. Händlern zufolge machten sich Investoren Hoffnung auf eine Lösung im US-Haushaltsstreit. Profitieren dürfte das Marktbarometer auch von der gute Stimmung in Japan.
Am Freitagabend hatte John Boehner, der Führer der Republikaner, von konstruktiven Gesprächen mit US-Präsident Barack Obama gesprochen. Obama äußerte sich übers Wochenende ebenfalls in diesem Sinne. Angesichts der starken Überverkauftheit im Markt könnte es nun kräftiger nach oben gehen.
Im Handel gehen die Meinungen auseinander, ob es sich lediglich um eine technische Erholung handelt, oder ob nun die von vielen erhoffte Jahresendrally gestartet wird. Vermutlich werden nur ein Teil der Steuererhöhungen bzw. Ausgabenkürzungen zum Jahreswechsel in den USA eintreten, die Verhandlungen über die Hauptmasse dürften wohl auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 schlossen am Freitag mit einem Aufschlag von 0,5 Prozent. Der Nasdaq-Composite rückte um 0,6 Prozent vor. Der Dax war dagegen mit einem Minus von 1,3 Prozent auf 6950 Zähler aus dem Handel gegangen. Auf Wochensicht verlor er damit drei Prozent an Wert.
In Japan kletterte der Nikkei-Index auf ein Zweimonats-Hoch. Anleger setzten darauf, dass die Opposition die Neuwahlen im kommenden Monat gewinnt und danach den Druck auf die Währungshüter erhöht. Der Shanghai-Composite in China notierte nahezu unverändert.
Als tendenziell stützend für den Markt dürfte sich auch das am Dienstag stattfindende EU-Finanzministertreffen entwickeln. Hauptthema ist die Zukunft Griechenlands. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass sich die Politiker auf eine Auszahlung der nächsten Hilfstranche von 31,5 Mrd. Euro einigen werden. "Die Entscheidung wird zwar erwartet, dürfte dennoch für Erleichterung am Markt sorgen", sagt ein Händler.
Geldwerte Zerschlagungsfantasien
Nach Einschätzung aus dem Handel könnte am deutschen Aktienmarkt die Hochtief-Aktie von einer sich verstärkenden Zerschlagungsfantasie profitieren. Auslöser sind die personellen Änderungen. Am Freitagabend wurde bekannt, dass Vorstandsvorsitzender Frank Stieler und Aufsichtsratvorsitzender Manfred Wennemer Hochtief verlassen werden. Die Nachfolge von Stieler könnte Marcelino Fernández Verdes antreten.
"Das ist eine konsequente Weiterentwicklung bei Hochtief", sagt ein Händler zu dem sich vertiefenden Einfluss des Mutterkonzerns ACS. Der hochverschuldete spanische Baukonzern benötige dringend Geld. Die personellen Änderungen dürften die Spekulationen anheizen, dass nun Asset-Verkäufe bei Hochtief anstehen, etwa der australischen Tochter Leighton.
Die Aussicht auf Verkäufe könnte zwar die Hochtief-Aktie stützen, sagt ein anderer Händler. Allerdings bestehe die Gefahr, dass Hochtief nur als leere Hülle zurückbleibe. Und das seien mittelfristig keine guten Nachrichten für die Aktionäre.
Quelle: ntv.de, rts