Zloty und Forint stark Für den Euro geht's um etwas
06.08.2012, 13:20 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Mal kurz deutlich über die 1,24er Marke geschaut - und dann wieder zurück in den alten Trott: Dem Euro fehlt zu Wochenbeginn lange eine klare Richtung. Am Nachmittag dreht sich das Blatt, die Gemeinschaftswährung kämpft sich zurück an die 1,24er Marke.
Dem Aufgalopp in Asien folgt in Europa zunächst die Flaute - aber am Nachmittag findet der Euro zur Frühform zurück und kann sich wieder stabilisieren. Während die Gemeinschaftswährung in Fernost bis auf ein Viereinhalbwochen-Hoch bei 1,2443 Dollar geklettert war, lag die Notierung am Vormittag im europäischen Handel wieder deutlich unter der 1,24er Marke: 1,2350 Dollar. Die EZB legte den Referenzkurs auf 1,2379 Dollar fest. Gegen 17.00 Uhr notierte die Gemeinschaftswährung wieder um die 1,24er Marke und damit auf dem Freitagsniveau.
Die Stimmung blieb aber den ganzen Tag über laut Marktteilnehmern bullish. "Viele Investoren fragen sich, warum sie verkauft haben, nachdem EZB und Fed gesagt hatten, dass sie bei Bedarf eingreifen werden", sagte Fondsmanager Tetsu Emori von Astmax Investments. Am Donnerstag war der Verzicht auf ein unmittelbares Eingreifen der Notenbanker an den Börsen negativ aufgenommen worden. "Schließlich haben sie nicht gesagt, dass sie es nicht tun würden", betonte Emori.
Renditen im Blick
Nach der Rally am Freitag legen die Notierungen für langlaufende Staatsanleihen aus Italien und Spanien zum Wochenstart eine Verschnaufpause ein. Auslöser für das Anziehen der Kurse waren Andeutungen des spanischen Ministerpräsidenten Rajoy, für sein Land einen Hilfsantrag beim Euro-Rettungsfonds EFSF stellen zu wollen. Am Wochenende erklärte nun der Finanzminister Luis de Guindos, dass das Land zeitlich nicht unter Druck stehe. Spanien habe rund 70 Prozent der in diesem Jahr nötigen Refinanzierung abgeschlossen. Die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen kommen um 7 Basispunkte auf 6,69 Prozent zurück. Die italienischen Pendants notieren bei 5,98 Prozent.
Der Bund-Future erholte sich unterdessen etwas von seinem Freitagsverlust und gewann 30 Ticks auf 143,25 Punkte. Die Renditen der zehnjährigen spanischen und italienischen Anleihen notierten wenig verändert bei 6,894 und 6,052 Prozent.
Zloty und Forint stark
Osteuropäische Währungen setzten ihre Aufwärtsbewegung zum Euro fort, gestützt von der guten Stimmung im Anschluss an die überraschend guten US-Arbeitsmarktdaten. Der Forint erreichte zur Gemeinschaftswährung mit knapp unter 276 Forint ein Elfmonats-Hoch, zusätzlich gestützt von der Mitteilung der ungarischen Regierung, mit dem Weltwährungsfonds bis zum Herbst zu einer Einigung zu kommen, um nötigenfalls weitere Hilfen zu bekommen. Aktuell handelt die Ungarische Währung bei 276,01 Forint.
Der polnische Zloty überwindet zum ersten Mal seit einem Jahr wieder die Schlüsselmarke von 4,05 Zloty. Die polnische Währung sei schon in der Vorwoche die mit der besten Entwicklung gewesen, kommentiert die Rabobank. Zum Dollar habe der Zloty um 2,1 Prozent zugelegt, zum Euro um 1,7 Prozent.
Die Analysten sehen jetzt aber ein größeres Risiko, dass die polnische Notenbank die Zinsen senken wird. "Wir achten auf alle Signale von Zentralbankvertretern", sagt Analyst Christian Lawrence. Aktuell handelt der Zloty bei 4,0309 Zloty nach 4,0670 am Freitagabend in New York.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ