Marktberichte

Sorge um den größten Abnehmer Gold, Silber und Kupfer im Minus

Gold, Silber oder Platin ist heute billiger zu haben.

Gold, Silber oder Platin ist heute billiger zu haben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Gerät die chinesische Konjunktur ins Stocken? Diese Aussichten drückt die Preise für Edel- und Industriemetalle. Denn die Chinesen sind hier die größten Abnehmer.

Die schwache physische Nachfrage nach Gold hat den Goldpreis tiefer in den Keller geschickt. Eine Feinunze verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 1251,10 Euro und notierte damit auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang Februar. "Ich denke, der Preis kann noch unter 1230 Dollar fallen, denn es gibt weit und breit keine physische Nachfrage", erklärte ein Händler. Trotz des Preisrückgang der letzten Wochen hat China, das als Hauptabnehmer von Gold gilt, zur Zeit kein Interesse an dem gelben Metall. Im April hatte die Volksrepublik mit rund 67 Tonnen Gold so wenig wie seit 14 Monaten nicht mehr aus Hongkong importiert.

Die Preise für die übrigen Edelmetalle gaben überwiegend ebenfalls nach. Silber kostete mit 18,81 Dollar je Feinunze 1,1 Prozent weniger. Platin notierte zeitweise mit 1439,20 Dollar 0,6 Prozent im Minus. Das Metall hatte zuletzt angesichts von Streiks in Südafrika von Spekulationen auf einen Versorgungsengpass profitiert. Doch inzwischen bahnt sich eine Beilegung des Arbeitskampfes an.

Auch Kupfer fiel in der Spitze um ein Prozent auf 6872 Dollar je Tonne nachdem er am Vortag noch auf ein Dreimonatshoch von 6970 Dollar gestiegen war. Die Furcht vor einer Abkühlung der chinesischen Konjunktur sorgte für Zurückhaltung. Chinas Regierung hatte Kommunalverwaltungen am Mittwoch dazu angehalten, ihre Budgets zum Beispiel für Bauprojekte schneller auszugeben. Das sorgte am Markt laut Händlern für neue Ängste, dass die Konjunktur in China stärker schwächele als bislang gedacht. Die Volksrepublik ist einer der größten Kupferverbraucher.

Ölpreise ziehen an

Anzeichen für eine höhere Nachfrage aus den USA haben derweil die Ölpreise angeschoben. Nordseeöl der Sorte Brent stieg um 0,3 Prozent auf 110,14 Dollar je Barrel (159 Liter), US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 103,11 Dollar 0,4 Prozent mehr als am Vortag. Der Brent-Preis hat im Mai um fast drei Prozent zugelegt, WTI gewann vier Prozent.

Zudem werden die Ölpreise seit Wochen von der Ukraine-Krise unterstützt. Russland ist der weltweit zweitgrößte Öl-Exporteur. Die innenpolitischen Auseinandersetzungen in Libyen sorgen ebenfalls für Spekulationen auf einen Versorgungsengpass und stützen damit die Preise.

Nach den am Vorabend veröffentlichten Schätzungen des US-Branchenverbandes API sind die Rohölbestände in der vergangenen Woche in Cushing, Oklahoma - dem entscheidenden Verteiler-Knotenpunkt für US-Öl - um 1,5 Millionen Barrel gefallen. Zudem gingen die Benzin-Bestände um 1,4 Millionen Fässer zurück. Analysten hatten hier mit einem Plus gerechnet.

Quelle: ntv.de, sla/rts/DJ

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