Marktberichte

Schulden-Krise, Konjunktur-Ängste Gold als sicherer Hafen

An den Rohstoffmärkten pendeln die Händler nervös zwischen Devisencharts und Politik-Nachrichten: Die Preise für Öl und Kupfer purzeln. Gold ist dagegen gefragt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Angst hat den Rohstoffmarkt wieder im Griff. Anleger haben Gold deshalb erneut als vermeintlich sicheren Hafen angesteuert. In Euro berechnet stieg der Preis für das Edelmetall wieder über die psychologisch wichtige Marke von 1000 Euro pro Feinunze auf 1006 Euro. In Dollar verteuerte sich Gold um 0,8 Prozent auf 1223 Dollar.

Händler verwiesen darauf, dass die Sorgen der Investoren vor weiteren Verwerfungen am Finanzmarkt wieder zunähmen. Die EZB hatte davor gewarnt, dass Banken in der Euro-Zone vor weiteren milliardenschweren Abschreibungen stehen könnten. Auch schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturzahlen aus China und Europa trieben Händlern zufolge wieder mehr Anleger ins Gold.    

Kupfer und Öl billiger

Der Kupferpreis ging dagegen in die Knie. Das Industriemetall wurde an der London Metal Exchance mit einem Abschlag von 3,2 Prozent auf 6,715 Dollar pro Tonne gehandelt und sank damit auf den tiefsten Stand seit einer Woche. "Der Markt reagiert negativ auf die Daten zum Einkaufsmanagerindex in China", sagte Citi-Analyst David Thurtell. Da der Handelsplatz in London am Montag wegen eines Feiertags geschlossen blieb, reagierten Anleger zudem noch auf die Aussagen des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao, der vor einem neuerlichen Abschwung der Weltwirtschaft gewarnt hatte. China ist der weltgrößte Absatzmarkt für Kupfer. Auch die Sorgen über eine Verschärfung der Schuldenkrise in der Euro-Zone nahmen wieder zu und lasteten auf dem Kupferpreis.

Beim Öl hat ein Preiscerfall eingesetzt. Hintergrund ist die zunehmende Stärke des Dollar.Im asiatischen Handel sind die Ölpreise ebensi gefallen wie an den europäischen Märkten. In Europa kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate  WTI am frühen Nachmittag 72,09 Dollar. Das waren 1,88 Dollar weniger als am Montag. Der Preisrückgang bei Brent fiel noch deutlicher aus: 2,67 Dollar auf 71,98 Dollar.

Der Preis im fernöstlichen Handek für ein Barrel WTI zur Auslieferung im Juli war bereits auf 73,86 Dollar gesunken, 9 Cent weniger als zum Handelsschluss am Montag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent hatte um 58 Cent auf 74,07 Dollar nachgegeben.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist unterdessen weiter gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 71,88 Dollar. Das waren 1,26 Dollar mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa/rts

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