Marktberichte

US-Nullzinspolitik treibt Gold ist Gewinner des Monats

Der Goldpreis hält klar über der Marke von 1800 US-Dollar. Im August verzeichnet das Edelmetall mit mehr als zwölf Prozent den drittgrößten Monatsgewinn. Öl und Kupfer sind dagegen bei den Anlegern weniger begehrt.

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(Foto: REUTERS)

Nur wenige Anleger haben sich im August dem Goldrausch entziehen können. Zeitweise blätterten die Anleger 1911 Dollar oder 1330 Euro für die 31,1 Gramm des gelben Metalls auf den Tisch. In dieser Woche hat der Preis aufgrund von Gewinnmitnahmen etwas nachgegeben. Am Mittwoch kostete die Feinunze mit 1830,49 Dollar oder 1267,62 Euro etwa 0,4 Prozent weniger als am Vorabend.  

Doch insgesamt war der August zumindest am Rohstoffmarkt "golden". Denn mit mehr als zwölf Prozent hat der Goldpreis in Dollar gemessen den drittgrößten Monatsgewinn verzeichnet. Auslöser für den Run aufs Gold waren die Turbulenzen an den Aktienmärkten. Die Angst vor einer Inflation mit einem Rückfall in die Rezession weltweit hat Gold im August mehr denn je zu einer Ersatzwährung werden lassen. Nicht zuletzt spiegelt sich nach Einschätzung von Börsianern im hohen Goldpreis das Misstrauen der Anlegerschaft in die Weltleitwährung Dollar sowie dem Euro wider. 

"Die Kombination aus einer immer noch hohen Schwankungsanfälligkeit der Aktienmärkte und US-Daten, die auf eine Senkung der Wachstumserwartungen hindeuten, sprechen nicht zuletzt vor dem Hintergrund eines schwindenden Vertrauens für Gold", erklärte Deutsche-Bank-Analyst Michael Lewis. Das Geldinstitut rechnet damit, dass der Goldpreis noch die 2000er Dollar-Marke erreichen wird. Auch viele Kleinanleger setzen weiter auf den Krügerrand, wie aus der Monatsstatistik des Goldhandelshauses Pro Aurum hervorgeht. "Wir sehen noch weit und breit keine Blasenbildung. Die Notenbankgeldmenge liegt derzeit 13-mal so hoch wie zu Zeiten des letzten großen Gold-Bullenmarktes im Jahr 1980, der Goldpreis hat sich in derselben Zeit aber lediglich etwas mehr als verdoppelt", erklärten die Analysten.         

Als Hauptgrund für den Goldrausch führen Börsianer auch immer wieder die Nullzinspolitik der US-Notenbank an. Seit die Fed im August vorigen Jahres weitere Stützungsmaßnahmen für die US-Wirtschaft verkündet hatte, hat der Goldpreis 50 Prozent gewonnen. In diesem Sommer hat die Fed zudem beteuert, bis Mitte 2013 an ihrer Politik des ultrabilligen Geldes festhalten zu wollen. Somit fällt der eigentlich größte Nachteil einer Gold-Anlage - nämlich ihre Zinslosigkeit - fort.     

Öl und Kupfer geben nach

Während Gold der große Gewinner am Rohstoffmarkt ist, haben Kupfer und Öl an Attraktivität verloren. Die Nachfrage nach beiden Rohstoffen hängt stark von der Konjunkturentwicklung ab. Denn nur eine boomende Wirtschaft braucht Öl und Kupfer. Mit den Rezessionsängsten gingen daher im August auch Preisabschläge bei Öl und Kupfer einher.

Öl verlor allerdings weniger als Kupfer, was Händler zum Teil auf Spekulationen auf witterungsbedingte Versorgungsengpässe zurückführten. Das Fass Nordseeöl der Sorte Brent kostete mit 113,80 Dollar am Mittwoch 0,2 Prozent weniger, der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um gut ein Prozent auf 87,95 Dollar. Der Preis für eine Tonne Kupfer stieg um 0,7 Prozent auf 9225 Dollar je Tonne.

Quelle: ntv.de, rts

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