Inflationsangst schwindet Gold unter 1550 Dollar
04.04.2013, 16:46 Uhr
(Foto: REUTERS)
Angesichts schwindender Inflationsängste verlassen Anleger den sicheren "Gold-Hafen". Die schrumpfenden Gold-ETFs drücken den Preis für das Edelmetall zeitweise unter die wichtige technische Chartmarke bei 1550 Dollar.
Ein starker Abfluss aus Exchange-Traded-Funds hat den Goldpreis belastet. Der Terminkontrakt zur Goldlieferung im Juni verbilligte sich um 0,6 Prozent oder 9,30 Dollar auf 1.544,30 Dollar. Am Vortag sank der Preis zum Settlement an der Comex um 1,4 Prozent bzw 22,40 Dollar auf 1.553,50 Dollar und damit laut FactSet auf das tiefste Schlusskursniveau für den am meisten gehandelten Kontrakt seit dem 28. Juni. Im vergangenen Jahr war der allerdings zweimal auf dem aktuellen Kursniveau in eine deutliche Erholungsphase übergegangen.
Schon seit Monaten bauen die Anleger ihre Bestände in den Investmentfonds ab. Händler begründeten dies unter anderem mit schwindenden Inflationsängsten. Daran habe auch die Ausweitung der geldpolitischen Lockerung in Japan nichts geändert.
"Nach dem Unterschreiten wichtiger charttechnischer Unterstützungen könnte es seitens der Anleger zu weiteren Verkäufen kommen", erklärten die Analysten der Commerzbank. In der Folge könnte der Goldpreis kurzfristig weiter nachgeben.
Den jüngsten Preisrutsch begründen Händler zudem mit den Verlautbarungen aus dem Kreise der US-Notenbank. John Williams, Gouverneur der Federal Reserve Filiale in San Francisco, äußerte die Auffassung, die US-Zentralbank könnte im Sommer ihr Programm zum Aufkauf von Vermögenwerten zurückfahren.
Auch die Preise für Silber, Platin und Palladium gaben spürbar nach. Viele Anleger trennten sich auch von ihren Industriemetallen. Kupfer kostete mit 7331,25 Dollar je Tonne bis zu 0,8 Prozent weniger als am Vortag und damit so wenig wie seit August vorigen Jahres nicht mehr. Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um bis zu 0,9 Prozent auf 106,08 Dollar und kostete damit so wenig wie zuletzt Anfang November vorigen Jahres. US-Leichtöl WTI verlor in der Spitze 1,8 Prozent auf 92,72 Dollar. Händler verwiesen auf den überraschend starken Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA in der vergangenen Woche.
Quelle: ntv.de, sla/dpa/DJ