Energiepreise verharren Gold weiter gefragt
25.08.2010, 13:07 UhrDie große Unsicherheit an den Märkten treibt Anleger weiter in den vermeintlich sicheren Hafen Gold. Zyklische Rohstoffpreise wie Öl oder Kupfer treten hingegen auf der Stelle.
Der Goldpreis ist am Mittwoch angesichts der andauernden Sorgen um die US-Konjunktur wieder gestiegen. Die Feinunze verteuerte sich um bis zu 0,8 Prozent auf 1239,25 Dollar und notierte damit so hoch wie seit Anfang Juli nicht mehr. Auch in Euro legte der Goldpreis in der Spitze 0,5 Prozent auf 977,98 Euro je Feinunze zu und war damit so hoch wie ebenfalls seit Anfang Juli nicht mehr.
"Wir könnten definitiv noch einen stärkeren Preisanstieg sehen, wenn die Wirtschaft sich als doch nicht so robust erweisen sollte", erklärte Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann. Zudem stütze auch der Bericht des World Gold Council, wonach die Nachfrage nach Gold als Investmentklasse zunehme.
Am Ölmarkt wagen sich Anleger hingegen kaum aus der Deckung. Nachdem der Branchenverband American Petroleum am Vorabend überraschend einen Rückgang der Rohölbestände in der Woche zum 20. August gemeldet hatte, stehen nun die amtlichen Zahlen des Energieministeriums im Fokus. Analysten rechnen mit einem Anstieg der Rohölbestände um 200.000 Barrel. Einige zweifelten nun an den Schätzungen für die Zahlen des Ministeriums am Nachmittag. "Die Leute warten lieber ab", sagte ein Händler.
US-Leichtöl der Sorte WTI kostete am Mittag mit 71,68 Dollar etwa so viel wie am Vorabend in New York. Nordseeöl der Sorte Brent notierte mit 72,60 Dollar 0,3 Prozent höher.
Auch der Kupferpreis verändert sich kaum. Mit 7135 Dollar kostete die Tonne etwa so viel wie am Vorabend. "Wir sehen einen Kampf zwischen kurzfristig orientierten Pessimisten und langfristig aufgestellten Bullen", erklärte Zhou Jie, Analyst bei CIFCO Futures in Shanghai. Die Pessimisten hatten vor allem von enttäuschenden US-Häuserdaten am Vortag neue Nahrung bekommen. Die Optimisten hielten die Sorgen vor einem Rückfall der US-Konjunktur in die Rezession für übertrieben.
Quelle: ntv.de, nne/rts