Kupfer billiger Gold weiter glänzend
17.06.2010, 17:57 UhrAnleger haben weiter Gold gekauft und damit den Preis des Edelmetalls weiter in Richtung Allzeithoch geschoben. Die Feinunze Gold verteuerte sich um 1,1 Prozent auf 1244,15 US-Dollar. Nach Einschätzung von Commerzbank-Händler Michael Kempinski kauften Anleger Gold, die den Einstieg in den Markt während des jüngsten Kursanstieges verpasst haben. Das Rekordhoch des Goldpreises steht bei 1251,20 US-Dollar.
Die gelungene Auktion spanischer Staatsanleihen beruhigte zwar die Investoren. Analysten rechnen wegen der von der Schuldenkrise ausgehenden anhaltenden Unsicherheit aber mit einem weiteren Preisanstieg bei dem als Krisenmetall geltenden Gold. "Gold glänzt wegen der europäischen Schuldenkrise, dem Vertrauensverlust des Euro und dem Mangel an Anlagealternativen heller als je zuvor", heißt es in einem Marktkommentar der DZ Bank. "In einer Übertreibungsphase ist unseres Erachtens die 1500-US-Dollar-Marke in Reichweite."
Ölpreis richtungslos
Am Ölmarkt gab es keinen klaren Trend. Während sich das Fass der Nordsee-Sorte Brent um 0,4 Prozent auf 78,38 US-Dollar verteuerte, wurde US-Öl der Sorte WTI ein Prozent billiger bei 76,90 US-Dollar gehandelt. Analysten zufolge zweifelten Investoren an einer raschen Erholung der Nachfrage in den USA. Dort waren die Rohölbestände nach Daten der Energiebehörde EIA in der Vorwoche unerwartet gestiegen. Dies gilt als Zeichen einer schwachen Nachfrage.
Preise für Industriemetalle geben nach
Die Tonne Kupfer verbilligte sich um 2,4 Prozent auf 6419,25 US-Dollar. Der Zink-Preis fiel um drei Prozent, der Preis für Blei um knapp zwei Prozent. Analysten wie Citigroup-Experte David Thurtell rechnen zunächst mit einer Korrektur. Kupfer hatte Anfang 2009 nur knapp über 3000 US-Dollar gekostet. Dann war der Preis bis Anfang April diesen Jahres auf rund 8000 gestiegen und seither gefallen. Die Preiskorrektur ist nach Einschätzung der DZ Bank gerechtfertigt gewesen aufgrund der Turbulenzen innerhalb der Eurozone und der Absicht Chinas, über eine Straffung der Geldpolitik das Wachstum abzukühlen. "Allerdings ist bei Notierungen unterhalb von 6500 US-Dollar je Tonne ein Boden erreicht."
Quelle: ntv.de, dpa