Marktberichte

US-Schuldenstreit kratzt an den Nerven Goldpreis auf neuem Allzeithoch

Aus Angst vor einer Eskalation der Schuldenkrise in den USA greifen Anleger beherzt zu Gold. Während der Dollar fällt, steigt der Preis der Krisenwährung bis auf 1625,24 Dollar und ist damit so teuer wie nie zuvor. Gold stößt als Absicherung gegen Geldentwertung gerade unter jungen Bundesbürgern auf großes Interesse, dabei ist auch der vermeintlich sichere Hafen für Anleger nicht ohne Risiko.

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(Foto: REUTERS)

Das Vertrauen der Märkte in den US-Dollar schwindet weiter und treibt Anleger in die Krisenwährung Gold. Angesichts des anhaltenden Streits über die US-Schuldenpolitik kletterte der Goldpreis auf ein neues Allzeithoch bei 1625,24 US-Dollar je Feinunze. Der US-Dollar geriet derweil immer stärker unter Druck. Zu den wichtigsten Währungen der Welt verlor die Leitwährung seit Tagen an Wert.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 3.586,09

"Die Anhebung der US-Schuldenobergrenze ist ein vertracktes Problem und dürfte dafür sorgen, dass der Goldpreis langsam weiter anzieht", erwartet ein Analyst von MF Global. Solange die Schuldenfrage der USA nicht gelöst sei, dürften die Goldnotierungen täglich um 3 bis 6 US-Dollar klettern, um dann am Tage einer möglichen Einigung im US-Kongress um bis zu 30 US-Dollar nachzugeben, so der Experte weiter.

Im erbitterten Streit zwischen Republikanern und Demokraten über die US-Schuldenpolitik ist weiter keine Lösung in Sicht. Das Weiße Haus drohte den Republikanern für den Fall der Verabschiedung eines von ihnen vorgelegten Plans zur Beilegung der Krise im US-Kongress mit einem Veto von Präsident Barack Obama.

Junge glauben an Gold

Der Glaube an Gold scheint nicht nur bei professionellen Investoren, sondern auch unter den Bundesbürgern weit verbreitet zu sein. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den "Stern" zufolge denkt fast jeder dritte Deutsche daran, seine Ersparnisse in Gold anzulegen.

Mit 41 Prozent ist der Anteil bei den 18- bis 29-Jährigen besonders hoch. Auch 40 Prozent der Befragten im Alter zwischen 30 und 44 Jahren sehen in Gold eine ernsthafte Alternative zu anderen Anlageformen. Bei den Bundesbürgern über 60 Jahren ist der Kredit des Edelmetalls stattdessen nicht so groß: Von ihnen denkt nur etwa jeder Fünfte (22 Prozent) an eine solche Investition.

Gold hat nach Meinung mancher Finanzexperten und Anleger die Rolle einer Inflationsversicherung. Weil es anders als etwa Papiergeld immer einen eigenen Wert besitzt, sehen Investoren darin eine Möglichkeit, Ersparnisse auch in Krisenzeiten zu erhalten. Risikolos und ohne Gefahr von Verlusten ist das Edelmetall jedoch nicht. Wie andere Edelmetalle auch, ist Gold ein Spekulationsobjekt. Entsprechend stark kann der Preis steigen oder fallen. Anders als andere Möglichkeiten der Vermögensanlage bringt Gold zudem keine Zinsen, so dass der Schutz von Gold vor einer Geldentwertung nur funktioniert, wenn sein Preis stets mindestens im Gleichschritt mit der Inflation ansteigt. Noch im Jahr 1999 kostete eine Feinunze nur 250 US-Dollar, Anfang 2004 dann 420 Dollar.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/dpa/rts

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