Moody's senkt Daumen Herabstufung zieht Euro runter
23.10.2012, 08:22 Uhr
(Foto: dpa)
Weil die Ratingagentur Moody's erneut den Daumen über Spanien senkt, muss der Euro am Devisenmarkt Federn lassen. Ein Zeichen für ein neues Aufflammen der Euro-Krise sind die Reaktionen jedoch nicht.
Die Herabstufung von fünf spanischen Regionen durch die US-Ratingagentur Moody's hat die Anleger am Renten- und Devisenmarkt verunsichert. Während der Euro rund einen US-Cent auf 1,2965 Dollar einbüßte, zogen die Renditen der spanischen Staatsanleihen wieder spürbar um rund acht Basispunkte auf 5,60 Prozent an. Im asiatischen Handel war der Euro zeitweise noch bis auf 1,3076 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,3063 Dollar festgesetzt.
"Die Herabstufung der spanischen Regionen hat Gewinnmitnahmen ausgelöst und den Anleihe-Kursen und dem Euro Wind aus den Segeln genommen", fasste ein Börsianer zusammen. Mit einer abermaligen Trendwende zu wieder nachhaltig anziehenden Renditen rechneten die meisten Börsianer aber nicht. "Wir warten auf ein Signal, dass Spanien einen Hilfsantrag stellt", erklärte eine Devisenanalystin.
Die Ratingagentur Moody's hatte die Kreditwürdigkeit der Regionen wegen ihrer begrenzten Liquidität und bevorstehender Bond-Rückzahlungen ein bis zwei Stufen heruntergestuft. Betroffen waren unter anderem Katalonien und Andalusien. Anleger warten seit Wochen darauf, ob Spanien in naher Zukunft unter den Euro-Rettungsschirm schlüpft und damit auch das Anleihenankaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) aktiviert.
Quelle: ntv.de, sla/dpa/rts