Chips ahoi! Infineon beflügelt Dax
03.01.2002, 20:20 UhrDie deutschen Standardwerte legten am Donnerstag im Sog der starken Wall Street eine wahre Rallye hin. Der Dax stieg 2 Prozent auf 5.270 Punkte. Ganz oben auf der Gewinnerliste stand einmal mehr Infineon.
Der Dow Jones verbesserte sich bis zum Börsenschluss in Frankfurt um 0,5 Prozent auf 10.122 Punkte, die Nasdaq legte 2,5 Prozent auf 2.028 Zähler zu. Besonders gefragt waren auch in Amerika die High-Techs, die weiter von der angekündigten Preissteigerung des koreanischen Halbleiter-Herstellers Hynix profitierten, so ein Händler.
Hynix will die Preise für seine Chips um 30 Prozent erhöhen - Analysten gehen davon aus, dass steigende Preise bei den Halbleitern auf einen baldigen Aufschwung der gesamten High-Tech-Branche hoffen lassen. Halbleiter werden vor allem für PCs benötigt - steige hier die Nachfrage, lasse dies auch auf einen Nachfrageanstieg bei Computern hoffen, so ein Händler.
Größter Gewinner war im Zuge dieser Entwicklung auch am Donnerstag wieder Infineon, die Aktie legte 6,1 Prozent auf 26,20 Euro zu. Auch die anderen Mitglieder der Siemens-Familie zeigten sich stark. Siemens legte 5,1 Prozent auf 77,90 Euro zu, für Epcos ging es 3,4 Prozent auf 58,10 Euro nach oben. Das Softwarehaus SAP verbesserte sich 3,5 Prozent auf 148,15 Euro.
Den Anstieg des deutschen Aktienmarktes sehen allerdings einige Beobachter skeptisch. Der Aufschwung dürfe nicht zu rasant erfolgen, sagte Aktienstratege Guiseppe Amato vom Handelshaus Lang & Schwarz. "Bei einem zu schnellen Aufschwung gibt es immer Skeptiker, die eine Korrektur erwarten und sich nicht in den Markt trauen." Händler hielten dagegen, es gebe noch viel Liquidität und mehrere unterinvestierte Fonds. Daher seien weiter steigende Kurse zu erwarten.
Die Aktie der Deutschen Bank legte 0,8 Prozent auf 80,40 Euro zu. Für die Analysten von Sal. Oppenheim gehören die Papiere des Finanzkonzerns zu den Favoriten der europäischen Branche. Ihre Einschätzung beließen die Aktien-Profis bei „outperform“, das Kursziel nannten sie mit 90 Euro.
Zu den wenigen Verlierern gehörte die Aktie von Schering, die 0,9 Prozent auf 58,68 Euro fiel. Der Berliner Pharmakonzern hat nach einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung die restlichen 40 Prozent an dem radiopharmazeutischen Unternehmen CIS bio interantional S. A. von der französischen Areva S. A. übernommen und ist nunmehr Alleineigentümer des Unternehmens. Angaben zum Kaufpreis für den Erwerb der restlichen Beteiligung wurden nicht gemacht.
Quelle: ntv.de