Engpässe beim Mangan Kälte treibt Rohstoffpreise
11.01.2010, 14:12 UhrOptimistisch stimmende Konjunkturdaten aus China und die andauernde Kälte in den USA und Europa haben den Ölpreis weiter hoch getrieben. Auch Gold und Kupfer sind gefragt.
Das Fass Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um bis zu 1,4 Prozent auf 83,95 Dollar und kostete damit so viel wie seit Oktober 2008 nicht mehr. Damit notiert WTI allerdings noch deutlich unter dem im Juli 2008 erreichten Rekordhoch von 147 Dollar. Öl der Nordseesorte Brent kostete mit 82,45 Dollar 1,3 Prozent mehr als zuletzt am Freitag. Laut Händlern trug auch der schwache Dollar zum Preisanstieg bei.
Den fallenden Dollar-Kurs und überraschend gute Handelsdaten aus China machten Händler auch als Auslöser für einen Anstieg beim Preis für Gold aus. Die Feinunze verteuerte sich in London um fast zwei Prozent auf 1.159 Dollar. Auch die Preise für die übrigen Edelmetalle zogen an. "Die Tatsache, dass der Dollar sich abgeschwächt hat, hat offensichtlich die Rally getrieben. Wir werden wieder die 1.200-Dollar-Marke ins Visier nehmen", erklärte Darren Heathcote, Chefhändler bei Investec Australia in Sydney. Anfang Dezember hatte der Goldpreis mit 1.226 Dollar ein Rekordhoch erreicht.
"Ich denke, die Nachrichten aus China haben zusätzlich einen guten Grund geliefert, Gold zu kaufen", fügte ein Händler in Hongkong hinzu. "Das Kaufinteresse ist da, denn es sieht so aus, als sinke die Aussicht auf steigende US-Zinsen noch im ersten Halbjahr." Laut Analysten belegen die chinesischen Exportdaten für Dezember, dass die Konjunktur im Asien-Pazifik-Raum wieder an Fahrt gewinnt.
Das überraschend starke Wachstum des chinesischen Außenhandels hat auch dem Kupferpreis Auftrieb gegeben. Das Industriemetall verteuerte sich um knapp zwei Prozent auf 7.639 Dollar je Tonne
Produktionsausfälle haben dagegen den Manganpreis in China in die Höhe getrieben. Eine Tonne des unter anderem in der Stahlherstellung eingesetzten Metalls verteuerte sich, abhängig vom Reinheitsgrad, nach Angaben der Shanghai Non Ferrous Trade Association zwischen einem und zwei Prozent. "Das Angebot ist sehr knapp und die Händler zögern, ihre Lagerbestände zu verkaufen", sagte Analyst Victor Hu vom Brancheninformationsanbieter Asian Metals. Aussagen von chinesischen Regierungsvertretern zufolge mussten einige Mangan-Förderer aufgrund von Energieknappheit ihre Produktion herunterfahren.
Quelle: ntv.de, rts