Marktberichte

Preisgefälle beim Kupfer Kälte treibt den Ölpreis

Der Winter hält den Norden und Osten der Vereinigten Staaten fest im Griff.

Der Winter hält den Norden und Osten der Vereinigten Staaten fest im Griff.

(Foto: REUTERS)

Das Fass der US-Sorte West texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 35 Cent auf 78,40 Dollar. Im frühen Geschäft waren zeitweise sogar 78,68 Dollar gezahlt worden. "Für den Nordosten der USA wird eine Kältewelle vorhergesagt, und das stützt den Ölmarkt", sagte Analyst Tomokazu Amano von Mitsubishi Corp Futures & Securities in Tokio. Den Prognosen des Wetterdienstes Meteorlogix zufolge ist in weiten Teilen der USA in den kommenden Tagen mit niedrigeren Temperaturen zu rechnen als üblich.

Auch eine sich ausbreitende Hoffnung auf eine nachhaltige konjunkturelle Erholung stütze den Ölpreis, hieß es von Händlern. Ermutigt von jüngsten Konjunkturdaten setzten Marktteilnehmer zunehmend auf eine anziehende Nachfrage. Die Nordseesorte Brent kostete 76,80 Dollar je Fass und damit knapp 50 Cent mehr.

In Schanghai stieg der Kupfer-Preis zeitweise auf 58.890 Yuan (8.624 Dollar) je Tonne. Das Industriemetall war damit in der asiatischen Metropole so teuer wie seit Anfang September 2008 nicht mehr. Händler verwiesen unter anderem auf gesunkene Lagerbestände. Der Kupferhandel in London startet erst am Dienstag wieder. Händlern zufolge könnte der Preis dort bis auf etwa 7300 Dollar steigen von zuletzt rund 7130 Dollar - falls der Markt den Anstieg im fernöstlichen Geschäft nachvollzieht.

Der hohe Preisunterschied zwischen Schanghai und London von mehr als 1000 Dollar je Tonne Kupfer hat nach Einschätzung von LBBW-Rohstoffanalyst Sven Streitmeyer unter anderem steuerliche Gründe. "China erhebt eine Mehrwertsteuer von 17 Prozent auf den Import von Kupfer, die in jedem Fall auf den Londoner Preis aufgeschlagen werden muss. Dazu kommen dann die Transport-Kosten, die ein Verarbeiter in China zu zahlen hat, wenn er sich Kupfer in London kauft." Vorteilhaft könne der hohe Preisunterschied dennoch für Händler sein, die über so genannte Arbitrage-Geschäfte die Preisdifferenz an den verschiedenen Märkten gewinnbringend ausnutzten.

Der Preis für Gold zog am Montag leicht an. In einem sehr illiquiden Geschäft wurden 1111 Dollar je Feinunze gezahlt nach 1104 Dollar im späten Freitagsgeschäft. Händlern zufolge profitierte das als sicherer Hafen geltende Edelmetall von einem etwas schwächer gehenden Dollar.

Quelle: ntv.de

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