1,29-Dollar-Marke hält Konsumklima lastet auf Euro
25.09.2012, 13:20 Uhr
(Foto: dpa)
Neue Hiobsbotschaften aus Europa provozieren bei Devisenmarktakteuren die Frage, wer am Ende des Tages die Rechnung für neue Haushaltslöcher oder neue Hilfsprogramme zahlen soll. Weil sich auch in Deutschland die Konjunktursignale eintrüben, fällt die Antwort nicht mehr so leicht - mit Folgen für die Wechselkurse.
Die Anleger haben sich am Dienstag weiter aus dem Euro zurückgezogen: Die Gemeinschaftswährung fiel zeitweise auf 1,2885 Dollar. Im Handelsverlauf stabilisierte sich die Gemeinschaftswährung jedoch knapp oberhalb der Marke von 1,29 Dollar. Schon zu Wochenbeginn war der Euro nach einem enttäuschend ausgefallenen Ifo-Index unter die 1,29-Dollar-Marke gerutscht.
Händler verweisen auf ein schwaches Konsumklima in Deutschland, das einer Studie der GfK zufolge im September auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren gefallen ist. Hinzu kommen immer neue Hiobsbotschaften insbesondere aus Griechenland. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" kursieren in Brüssel und europäischen Notenbanken Aussagen, wonach es eine "neue Finanzierungslücke" in Athen von rund 30 Mrd. Euro geben soll.
"Zwar sind die politischen Risiken im Zuge von (neuen) Haushaltslöchern in Griechenland, Hilfskonditionen für Spanien und einer Hebelung des ESM-Volumens für den Euro momentan federführend", schrieb Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Allerdings trübe ein schwaches Bild der deutschen Wirtschaft die Hoffnung vieler Marktteilnehmer auf zusätzliche Zahlungs-Zugeständnisse der deutschen Regierung. "Denn letztendlich ist klar, dass ohne eine solide deutsche Wirtschaftslokomotive die Lage für den Euro schwierig bleibt."
Zum Yen dümpelt der US-Dollar weiterhin auf dem niedrigsten Niveau seit gut einem halben Jahr vor sich hin. Er kostete zuletzt 77,76 Yen. Der Yen sei angesichts der eingetrübten Stimmung tendenziell als sicherer Hafen gesucht gewesen, hieß es.
Quelle: ntv.de, nne/rts