Marktberichte

Inside Wall Street Kürbis, Truthahn, Weihnachtsbaum

Feiertags-Chaos in den USA: Während sich die Kinder noch auf Halloween vorbereiten und in den meisten Familien das Thanksgiving-Wochenende geplant wird, haben die ersten Läden bereits die Weihnachtsbäume aufgestellt. Die Sonderangebote zum Fest starten wegen der Wirtschaftskrise acht Wochen früher als sonst.

Die Kaufhauskette J.C. Penney hat als erste Weihnachtsbäume in die Läden gestellt. Der Spielzeughändler Toys'R'Us hat am Wochenende seinen Weihnachtskatalog verschickt, der Elektronikspezialist Best Buy hatte gerade einen zweitägigen Sonderverkauf mit Weihnachts-Angeboten. Wal-Mart und Target haben bei einer Reihe klassischer Geschenkartikel die Preise gesenkt, der Online-Händler Amazon.com hat bereits nachgezogen.

Vor allem die frühen Preissenkungen überraschen amerikanische Kunden. Bisher hatte man immer bis zum „Black Friday gewartet, den Tag nach Thanksgiving am letzten November-Wochenende. Den hatte man sich im Kalender angestrichen, viele Läden ließen traditionell um Mitternacht die Preise purzeln und waren oft in den frühen Morgenstunden leergekauft.

In diesem Jahr will die Branche allerdings nicht bis zum „Black Friday warten. Denn schon früh zeichnet sich ab: Das Weinachtsgeschäft dürfte so schlecht ausfallen wie seit mindestens zwanzig Jahren nicht. Die wichtigsten Branchen-Analysten rechnen im schlimmsten Fall mit einem Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr, und im besten Fall mit einem mageren Umsatzplus von zwei Prozent.

In Zeiten einer Finanz- und Kreditkrise, hoher Arbeitslosigkeit und massiver Sorgen um eine Depression überrascht das nicht. Umso mehr bemühen sich die Unternehmen aber, ihr Stück vom schrumpfenden Kuchen zu verteidigen. Das heißt in den meisten Fällen: früher anfangen und die Kunden mit Sonderangeboten überschütten.

Branchenanalysten fürchten, dass nur zwei Dinge Kunden vor Weihnachten in die Läden ziehen: Absolut notwendige Artikel und wirkliche Schnäppchenpreise. Absolut notwendige Artikel gibt es in wirtschaftlich schwierigen Zeiten allerdings nicht, und wenn, dann höchstens in der margenarmen Kinderabteilung. Schnäppchen scheinen daher in diesem Jahr mehr denn je der Schlüssel zum Erfolg zu sein - und je früher sie kommen, desto besser für den Laden.

So müssen sich die Amerikaner daran gewöhnen, in den nächsten Tagen Halloween-Kürbisse, Thanksgiving-Truthähne und Weihnachtsbäume in ein und demselben Schaufenster zu sehen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen