Goldpreis bewegt sich kaum Kupfer wird teurer
17.12.2010, 14:00 UhrAn den Rohstoffmärkten sorgen nicht die Kursbewegungen, sondern die amerikanische Terminbörsenaufsicht für Gesprächsstoff: Die CFTC will Positionslimits einführen.
Nach dreitägiger Talfahrt hat der Kupferpreis wieder angezogen. Bei Öl und Gold gab es kurz vor Weihnachten nur wenig Bewegung. Für Diskussionsstoff am Rohstoffmarkt sorgte allerdings eine Ankündigung der US-Terminbörsenaufsicht CFTC zur Einführung von Positionslimits. Diese begrenzen die pro Marktteilnehmer erlaubte Anzahl von Termingeschäften mit Öl, Erdgas, Metallen und Agrarrohstoffen.
Die CFTC will über die Begrenzung der Handelsmengen den Einfluss von Spekulanten verringern. Damit sind Investoren gemeint, die gar nicht an den Rohstoffen selbst interessiert sind, sondern lediglich von der Preisentwicklung profitieren wollen. Künftig soll nun der Handel mit kurzfristigen Terminkontrakten auf 25 Prozent der tatsächlich lieferbaren Menge begrenzt werden. Tauschgeschäfte mit Rohstoffkontrakten sollen transparenter werden und ähnlich nachvollziehbar wie der Aktienhandel an den Börsen.
Die Tonne Kupfer verteuerte sich um 104 Dollar auf 9095 Dollar. Nach zuletzt wieder zuversichtlicher stimmenden US-Konjunkturdaten ändere sich allmählich auch die Sicht der Investoren bezüglich der Wirtschaftsentwicklung der weltgrößten Volkswirtschaft, sagten Händler. Immer mehr Anleger hofften auf einen Wachstumsschub im kommenden Jahr. Die Perspektive für den Kupferpreis bleibe nach oben gerichtet, nicht zuletzt wegen drohender Angebotsengpässe.
Der Ölpreis gab nach frühen Gewinnen im Verlauf etwas nach. Das Fass der US-Sorte WTI verbilligte sich um 18 Cent auf 87,52 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostete 91,44 Dollar und damit 16 Cent weniger. Der Ölpreis hat sich während des gesamten Jahres nur zwischen 70 und 90 Dollar bewegt und liegt derzeit etwas höher als zu Beginn des Jahres.
"Während die Nachfrage dieses Jahr stetig angestiegen ist, verharrten die Lagerbestände und die freien Produktionskapazitäten auf relativ hohem Niveau, was starke Preissprünge verhindert hat", konstatierten die Experten der Bank Sarasin in einer Studie. "Hohe Lagerbestände und freie Kapazitäten stellen einen Puffer dar und können bei Angebotsproblemen angezapft werden." Im kommenden Jahr sehen sie den Ölpreis zwischen 80 und 100 Dollar schwanken.
Der Goldpreis hat sich unterdessen im vorweihnachtlich ausgedünnten Geschäft kaum bewegt. Die Feinunze des Edelmetalls kostete wie schon im späten Vortagesgeschäft um die 1370 Dollar. Analysten können sich vorstellen, dass kurzfristig Gewinnmitnahmen den Goldpreis drücken werden. "Sofern die aktuellen Beschlüsse vom Brüsseler Europa-Gipfel für einen dauerhaften Krisenmechanismus an den Rentenmärkten positiv aufgenommen werden, dürfte Gold in den kommenden Tagen weiter unter Druck stehen", schrieb ein LBBW-Rohstoffanalyst. Die europäischen Staats- und Regierungschefs hatten sich am Donnerstagabend auf eine Änderung des EU-Vertrages geeinigt, die einen dauerhaften Rettungsschirm für angeschlagene Euro-Staaten ab Mitte 2013 ermöglicht.
Quelle: ntv.de, rts