Marktberichte

US-Jobmarkt schiebt an Kursgewinne in Asien

Anleger an den asiatischen Aktienmärkten lassen sich zum Wochenstart von besser als erwartet ausgefallenen Daten zum US-Arbeitsmarkt anlocken. Eine Entspannung beim Yen gibt Exportwerten zudem Schub.

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(Foto: dpa)

Bessere Aussichten für die US-Wirtschaft haben die Anleger in Fernost mit Zuversicht in die neue Woche starten lassen. Dank der unerwartet guten Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt am Freitag sei die Risikofreude an den asiatischen Börsen wieder gestiegen, sagten Händler. Die Daten gaben auch dem Dollar weiter Unterstützung. Der vorerst gestoppte Höhenflug des Yen half japanischen Exportwerten.

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In Tokio schloss der Nikkei-Index der 225 führenden Werte 1,1 Prozent im Plus bei 9732 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit drei Monaten. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,8 Prozent auf 841 Zähler. Der chinesische Leitindex in Shanghai sowie die Börsen in Südkorea und Singapur verzeichneten ebenfalls Gewinne. Die Märkte in Hongkong und Taiwan gaben dagegen leicht nach.

Der jüngste Rückgang des Yen-Kurses nach den Job-Zahlen in den USA half vor allem den zuletzt gebeutelten Exportwerten an der Tokioter Börse. Die Aktien des weltgrößten Autobauers Toyota legten 1,2 Prozent zu. Rivale Honda verbuchte sogar einen Kursaufschlag von rund 3,3 Prozent. Die Papiere der Elektronikriesen Sony und Panasonic gewannen gut ein Prozent.

Gesucht waren zu Wochenbeginn auch Öl- und Kohlewerte. Hier verteuerten sich JX Holdings um 6,3 Prozent. Neben dem weiter steigenden Ölpreis stützte vor allem die Anhebung der Gewinnprognose für das Gesamtjahr, so ein Marktteilnehmer.

Auf der Verliererseite standen Resona Holdings, die sich um 8,6 Prozent verbilligten. Das Unternehmen hatte vor dem Hintergrund der negativen Einflüsse durch den starken Yen die Prognose für das Gesamtjahr reduziert. Ebenfalls mit einem Minus zeigten sich die Aktien von Olympus, die um 2,2 Prozent fielen. Hier wurde zur Begründung ebenfalls auf die durch das Unternehmen gesenkte Gewinnprognose für das Gesamtjahr verwiesen.

Analysten warnten aber vor allzu großer Euphorie. Wegen des Höhenflugs des Yen in den vergangenen Wochen habe der Markt in Tokio zwar noch etwas Nachholbedarf gegenüber den Zuwächsen an den anderen Fernost-Börsen. Nach den kräftigen Aufschlägen der vergangenen Woche sei aber mit Gewinnmitnahmen zu rechnen. Grundsätzlich herrsche aber eine optimistische Stimmung. "Wenn der Nikkei die Marke von 9800 Punkten durchbrochen hat, dürfte der Markt auch noch die Marke von 10.000 Punkten in Angriff nehmen", sagte Hideyuki Ishiguro von Okasan Securities.

Kurzfristig wird für den Nikkei-225 ein Widerstand bei 9750 Punkten gesehen. In den vergangenen drei Wochen hatten die Kurse in Tokio um 5,1 Prozent zugelegt.

Gewinne in Seoul

Die Börse in Seoul verzeichnete ein leichtes Plus. Der Kospi gewann 0,2 Prozent auf 1942 Punkte. Die Umsätze seien zu Wochenbeginn moderat gewesen, sagten Händler. "Das Sentiment hat einen positiven Impuls von den besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarkdaten bekommen", so ein Analyst. Damit sei die Hoffnung gestiegen, dass auch andere Konjunkturdaten positiv überraschen könnten.

Dennoch dürfte der Markt in dieser Woche recht volatil bleiben. Zur Begründung wird auf das G-20-Treffen Ende der Woche verwiesen. Zudem gebe es weiter Sorgen, dass China auf die in der Vorwoche von der US-Notenbank beschlossenen geldpolitischen Lockerungen reagieren könnte, hieß es von Händlern.

Vor allem Finanzwerte zeigten sich mit Abschlägen. Tongyang Securities brachen um 11,1 Prozent ein, und KB Financial verzeichneten ein Minus von 0,4 Prozent.

Dagegen legten die Stahlwerte nach Medienberichten deutlicher zu, wonach sich die Gewinne im kommenden Jahr stark verbessern dürften. Posco kletterten um 1,2 Prozent, Hyundai Steel schlossen mit einem Plus von 5 Prozent.

Auch die Technologiewerte standen auf dem Kaufzettel der Investoren. Die Aktien von LG Display gewannen 1,4 Prozent und Samsung SDI schlossen mit einem Aufschlag 2,9 Prozent. SB LiMotive, das Joint Venture von Samsung SDI und der deutschen Bosch GmbH wird Lithium-Ionen-Batteriesysteme für den Fiat 500EV liefern. Für das Joint Venture sei dies der erste Schritt in den US-Markt für Elektrofahrzeuge, teilte Bosch mit.

Chinas Börsen im Plus

Der Anstieg der Kurse an Wall Street am Freitag auf den höchsten Stand seit zwei Jahren sorgte zu Wochenbeginn an der Börse in Shanghai für eine festere Tendenz. Vor allem die Immobilien- und Ölwerte verzeichneten Aufschläge. Der Shanghai-Composite-Index legte um 1 Prozent auf 3160 Punkte zu. In Hongkong schaffte der Hang-Seng-Index im späten Handel noch den Sprung ins Plus und schloss bei 24.954 Punkten 0,4 Prozent fester. Zuvor hatten Gewinnmitnahmen den Index belastet, nachdem dieser in der Vorwoche um 7,7 Prozent gestiegen war.

In Shanghai wird in den kommenden Tagen mit einer leichten Konsolidierung auf dem aktuellen Niveau gerechnet. Immerhin habe der Index in der vergangenen Woche ein Plus von 5,1 Prozent verzeichnet. Allerdings rechnen Analysten in den kommenden drei bis sechs Monaten aufgrund anhaltender Liquiditätszuflüsse mit einem weiteren Anstieg des Marktes.

Gesucht waren vor allem die Immobilienwerte. China Vanke verbesserten sich um 1,6 Prozent und Poly Real Estate Group um 2,2 Prozent. Hier sei es zu verstärkten Umschichtungen gekommen, hieß es. Zudem wird erwartet, dass die führenden Unternehmen der Branche in diesem und kommendem Jahr solide Ergebnisse vorlegen werden.

Der deutliche Anstieg des Ölpreises auf den höchsten Stand seit gut zwei Jahren beflügelte dagegen die Werte des Sektors. PetroChina verbesserten sich um 1,3 Prozent, und China Petroleum & Chemical Corp. schlossen mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent.

Bei den Metallwerten kam es hingegen zu Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen. Yunnan Chihong Zinc & Germanium fielen um 1,9 Prozent und Jiangxi Copper gaben 2,3 Prozent ab.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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