Marktberichte

Wall-Street-Vorschau Nur Bernanke kann es richten

(Foto: Reuters)

Seit Monaten halten die Spekulationen um den künftigen Kurs der US-Notenbank Börsianer an den New Yorker Aktienmärkten in Atem. Die Zwischenbilanzen von Konsumriesen wie Macy's oder Wal-Mart werden daran nicht viel ändern. Nur der Fed-Chef selbst kann die Unsicherheit beenden.

Mit Blick auf das Börsengeschehen an der Wall Street rechnen Beobachter mit anhaltender Nervosität und einer wackligen Seitwärtsbewegung. Die Berichtssaison neigt sich dem Ende zu, und an einem tendenziell enttäuschenden Gesamteindruck wird sich wohl nichts mehr ändern.

In der Summe sind die Quartalsberichte auf beiden Seiten des Atlantiks nicht gut genug, um neues Aufwärtspotenzial aufzutun. Daneben wirft die Aussicht auf eine vorgezogene Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank einen langen Schatten auf die Märkte. So lange hier keine Klarheit herrsche, lägen größere Investitionsentscheidungen auf Eis, berichten Experten.

Neues Interesse könnte in der kommende Woche einzelne Konjunkturdaten wecken: In den USA steht unter anderem Angaben aus dem Einzelhandel an. Eine aktualisierte Statistik wird am Dienstag veröffentlicht. In der zweiten Wochenhälfte stehen weitere, gewichtige Daten an: Am Donnerstag geht es um die Industrieproduktion und die Kapazitätsauslastung im Juli.

Hinzu kommen noch einige prominente Nachzügler aus der auslaufenden Berichtssaison zum Halbjahr: Ergebnisse gibt es unter anderem von Branchengrößen wie Wal-Mart und Macy's. Gute Nachrichten aus diesem konsumnahen Bereich könnten die US-Börsen wieder anschieben, erklärten Beobachter. Schließlich bildet der Konsum im volkswirtschaftlichen Gesamtgefüge der USA eine überaus wichtige Grundlage.

Was plant die Fed?

Das Augenmerk der Investoren richte sich wieder mehr auf die Konjunktur, nachdem die meisten Firmenbilanzen mittlerweile vorlägen, fasste Analyst Kim Forrest von Fort Pitt Capital aus Pittsburgh seine Einschätzung zur Lage zusammen.

Vor dem Wochenende hatten die New Yorker Aktienmärkte am letzten Handelstag der zurückliegenden Woche Verluste eingefahren. Sorgen der Anleger, die US-Notenbank Fed könne bereits im September den Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik einleiten, hatten bereits in den vergangenen Handelstagen den Aufwärtstrend der zurückliegenden Wochen gestoppt. Diese Debatte dürfte US-Anleger weiter beschäftigen - bis Fed-Chef Ben Bernanke endlich sein Schweigen bricht und konkrete Angaben zum Zeitplan macht.

Die Rekordjagd der Standardindizes ist allerdings ohnehin vorerst vorbei: Der Dow-Jones-Index verlor am Freitag 0,47 Prozent auf 15.425,51 Punkte. Damit verbuchte der Leitindex mit einem Abschlag von 1,49 Prozent das erste Wochenminus seit Mitte Juni. Der breitere S&P-500-Index gab zuletzt 0,36 Prozent auf 1691,42 Punkte ab. Der technologielastige Nasdaq-100-Index sank um 0,37 Prozent auf 3118,57 Punkte.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

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