Geopolitik belastet Anleger Nikkei büßt mehr als 450 Punkte ein
08.08.2014, 09:35 Uhr
Bild aus vergangenen Tagen: Derzeit sorgen Putin und Obama mit ihren Entscheidungen für Verstimmungen an den Weltbörsen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Irak-Krieg, Ukraine-Krise, Gaza-konflikt: An den Fernost-Börsen geben die politischen Krisenherde den Takt vor. Die Kurse an der Tokioter Börse brechen ein. Chinas Aktienmärkte schlagen sich besser.
Die Anleger in Fernost haben zum Wochenschluss extrem nervös auf die sich zuspitzende Lage im Irak und rund um die Ukraine reagiert. Sie flüchteten aus Aktien, hieß es. Gesucht waren dagegen sichere Häfen wie Anleihen, der Yen und das Gold.
Am deutlichsten ging es an der Tokioter Börse nach unten. Der Nikkei-Index brach mit 2,9 Prozent um fast 3 Prozent oder 454 Punkte auf 14 778 Punkte ein - der tiefste Stand seit zwei Monaten. Der breiter gefaßte Topix sank um 2,4 Prozent auf 1228 Punkte.
Für Enttäuschung sorgte auch, dass die Europäische Zentralbank (EZB) keine Signale für baldige Geldspritzen gab und sich EZB-Chef Mario Draghi zurückhaltend über die Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone äußerte.
Die japanische Notenbank hält dagegen an ihrer äußerst lockeren Geldpolitik fest. Wie erwartet beschloss die Bank of Japan am Freitag in Tokio einstimmig, den Kauf von Wertpapieren in Höhe von jährlich 60 bis 70 Billionen Yen (440 bis 514 Milliarden Euro) fortzusetzen. Skeptischer als bisher äußersten sich die Währungshüter über die Exporte. Hier habe es Schwächen gegeben. Die Notenbank hält seit April vergangenen Jahres an einer extrem lockeren Geldpolitik fest. Japan will die Deflation überwinden, eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale fallender Preise und nachlassender Wirtschaftsleistung. Sie lähmte die Konjunktur über Jahre.
China koppelt sich ab
Fallende Kurse haben auch andere Börsen in Ostasien zu beklagen. In Sydney fällt das Minus mit knapp 1,2 Prozent ebenfalls recht hoch aus. Die Aktie von Rio Tinto sticht dabei als Gewinner hervor. Das Papier legt immerhin um 0,2 Prozent zu, nachdem der Bergbaukonzern seinen Gewinn im ersten Halbjahr gestützt von einer höheren Eisenerzproduktion mehr als verdoppelt hatte.
Von der negativen Entwicklung etwas abkoppeln kann sich dagegen China. Gestützt von starken Exportdaten geht es für den Shanghai Composite um 0,3 Prozent nach oben. Die Ausfuhren der chinesischen Exporteure kletterten im Juli mit 14,5 Prozent deutlich stärker als erwartet. Die Nachfrage der chinesischen Verbraucher wurde dagegen geringer. Das sorgt auch für Kursgewinne des Yen.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ