Marktberichte

Dollar holt etwas Luft Euro pendelt sich ein

Genau hinschauen lohnt sich: Mit diesem Schein zahlte ein bislang unbekannter Täter in einem Dülmener Tabakwarengeschäft. Die Kassiererin gab das Wechselgeld korrekt zurück. Erst auf den zweiten Blick fiel die aufgedruckte "30" auf. Bei den Konjunkturdaten dagegen geht es nicht um "echt" oder "gefälscht", sondern um ihre jeweilige Aussagekraft.

Genau hinschauen lohnt sich: Mit diesem Schein zahlte ein bislang unbekannter Täter in einem Dülmener Tabakwarengeschäft. Die Kassiererin gab das Wechselgeld korrekt zurück. Erst auf den zweiten Blick fiel die aufgedruckte "30" auf. Bei den Konjunkturdaten dagegen geht es nicht um "echt" oder "gefälscht", sondern um ihre jeweilige Aussagekraft.

(Foto: dpa)

Das sich abzeichnende Ende der lockeren US-Geldpolitik lässt den Dollar ein kleines Stück zurückkommen. Allerdings richten sich die Blicke auf den Yen, der zum Greenback auf ein Fünf-Jahres-Tief fällt. Große Sorgen bereitet derweil die ukrainische Währung.

Der Euro kommt in einem volatilen Handel von seinem hohen Stand es Vortages wieder zurück. Am Nachmittag geht die Gemeinschaftswährung für 1,3734 Dollar um. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) bei der Festlegung der täglichen Referenzkurse einen Wechselkurs von 1,3727 US-Dollar errechnet. Ein Euro entspricht außerdem 141,93 Yen, 0,84370 Pfund Sterling und 1,2226 Schweizer Franken.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Wichtige Konjunkturdaten standen vor dem Wochenende nicht an, so dass die Geldpolitik das bewegende Thema am Devisenmarkt war. Nach der Einigung auf ein Haushaltsbudget in den USA ist die Wahrscheinlichkeit deutlich gestiegen, dass die Notenbank Fed rasch weniger Geld zum Ankurbeln der Wirtschaft druckt. Nimmt die Dollarschwemme nicht weiter zu, stärkt dies den Wert der US-Währung.

"Wir sehen eine fast 50-prozentige Chance für ein Tapering in diesem Monat", sagt Ökonom Robert Wood von der Berenberg Bank. Als Tapering wird im Finanzjargon die Drosselung des ultrabilligen Geldes bezeichnet, mit dem die Fed die US-Konjunktur anschiebt.

Die Aussicht auf ein sich anbahnendes Ende der US-Geldschwemme hatte dem Dollar am Morgen neuen Auftrieb verliehen. Zur japanischen Landeswährung markierte der Greenback ein Fünf-Jahres-Hoch bei 103,92 Yen. Der Euro fällt leicht zurück auf 1,3752 Dollar nach 1,3754 Dollar im New Yorker Schlussgeschäft des Vortages.

"Nichts spricht für den Yen"

Yen / US-Dollar
Yen / US-Dollar ,01

Nach Ansicht der Commerzbank (CoBa) "spricht derzeit einfach  nichts dafür", in den Yen zu investieren. Die zunehmenden Spekulationen über einen Start des Tapering der US-Notenbank noch im Dezember führten dem Markt erneut vor Augen, wie wenig der Yen eigentlich zu bieten habe, sagte Währungsstratege Lutz Karpowitz.

Die japanische Notenbank lasse die Notenpresse weiterhin auf Volldampf laufen und die Regierung des Landes gebe weiterhin viel mehr Geld aus als sie eigentlich habe. Gleichwohl brauche Japan unbedingt einen schwächeren Yen, damit die Leistungsbilanz nicht dauerhaft ins Minus rutsche.

Nach Ansicht der Citigroup gilt das Augenmerk als nächstes dem Wirtschaftsbericht "Tankan", den die japansiche Notenbank am Montag vorstellt.

Spekulationen auf eine starke Abwertung haben den Kurs der ukrainischen Währung am Freitag auf den tiefsten Stand seit Mitte Oktober 2009 fallen lassen. Investoren fürchten, dass das auf eine Pleite zusteuernde Land ohne schnelle Hilfe von außen in eine tiefe Krise schlittert.

Proteste schwächen Hrywnja

Bergab geht es indes auch weiter für die ukrainische Währung. Die politischen Unruhen haben die Wirtschaft des Landes zum Stillstand gebracht und die Frage aufgeworfen, wie die Ukraine die Dollar-Bindung seiner Währung aufrechterhalten und seine Schulden zurückzahlen will.

Ein Dollar verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 8,31 Hrywnja. Nicht lieferbare Terminkontrakte unterstellten einen Kurs von 10,25 Hrywnja in einem Jahr, was eine Abwertung von rund 20 Prozent bedeuten würde. "Wir sprechen hier von einem Land, das 2014 mehr als sieben Milliarden Dollar zurückzahlen muss", sagte Citi-Währungsstratege Luis Costa.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts/dpa

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