Ifo-Index und EZB-Aussagen Euro unter 1,35
24.09.2013, 14:33 Uhr
Draghi verscuht, die Kreditversorgung der Realwirtschaft sicherstellen - und muss dazu womöglich noch mehr Geld in die Märkte pumpen.
(Foto: AP)
Ein etwas schwächer als erwartet ausgefallener Ifo-Geschäftsklimaindex vergrault Euro-Anleger. Die Aussagen der EZB, die Geldschleusen wie die Fed offen zu halten, sind für die Kursentwicklung auch nicht hilfreich.
Der Euro hat am Dienstag auf gemischte Signale für die deutsche Konjunktur mit Verlusten reagiert. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3490 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Ein Dollar war 0,7414 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs zu Wochenbeginn auf 1,3508 (Freitag: 1,3514) Dollar festgesetzt.
Nach einer zunächst festen Tendenz ging es beim Euro leicht bergab. Ausschlaggebend war das Ifo-Geschäftsklima: Zwar hellte sich der wichtige Frühindikator zum fünften Mal in Folge auf, allerdings deutlich schwächer als erwartet. Zudem fielen die Ergebnisse im Detail durchwachsen aus. So trübte sich die Beurteilung der gegenwärtigen Lage ein, was die Bankanalysten der NordLB auf schwache Produktions- und Auftragszahlen aus der Industrie zurückführten. Zudem verschlechterte sich die Stimmung im Großhandel und Baugewerbe gegen den Trend.
Langfristtender Thema im EZB-Rat
Auch die Ankündigung weiterer Liquiditätspritzen von der Europäischen Zentralbank verfehlte ihre Wirkung nicht. Der Euro tendiert gegenüber dem Dollar tendenziell leichter und fiel unter die Marke von 1,35. Die Renditen der europäischen Staatsanleihen kommen auf breiter Front zurück. So rentieren die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 3 Basispunkte leichter bei 1,89 Prozent. Die spanischen und italienischen Pendants rentieren ebenfalls 3 Basispunkte leichter.
EZB-Präsident Mario Draghi hatte am Vortag die Tür für einen weiteren Langfristtender weit öffnete, wiederholte der österreichische Notenbankpräsident Nowotny am Vormittag das Angebot. "Ich gehe davon aus, dass die EZB auf einer der kommenden Ratssitzungen einen Fahrplan für weitere Langfristtender vorlegt", so ein Zinshändler.
Draghi hatte zu Wochenbeginn während einer Anhörung vor dem europäischen Parlament gesagt, die Zentralbank sei grundsätzlich zu einer neuen Liquiditätsspritze für das europäische Bankensystem bereit. Sollte es nötig werden, um die lockere geldpolitische Ausrichtung der Zentralbank aufrecht zu erhalten, werde die EZB alle zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen.
Quelle: ntv.de, ddi/mmo/dpa/rts