Teleplan warnte und gewann Mobilcom belastet
01.08.2002, 20:30 UhrDer deutschen Wachstumsbörse ging am Donnerstag erneut die Luft aus. Im Nemax 50 fraßen die Verluste des Schwergewichts Mobilcom die Gewinne von Teleplan wieder auf. Der Index fiel 1,4 Prozent auf 536 Punkte, der Nemax All Share schloss mit 0,5 Prozent bei 565 Punkten im Minus.
MobilCom sei das beherrschende Thema am Neuen Markt, so ein Händler. Ansonsten sei mal wieder nur wenig los an der Wachstumsbörse. Das Interesse sei weiterhin gering, daher sei das Segment auch nicht so schwankungsanfällig wie andere Börsen. Auch die schwachen US-Konjunkturdaten hätten kaum Auswirkungen auf den Markt gehabt.
Die France Telecom ist nach Angaben der deutschen Wertpapieraufsicht nicht dazu verpflichtet, ein Übernahmeangebot an alle Mobilcom-Aktionäre für die ausstehenden Aktien des Unternehmens abzugeben. Grund dafür sei, dass der im Gesetz als Schwelle genannte Kapitalanteil von 30 Prozent nicht überstiegen werde. Die France Telecom habe auch nach der Abberufung von MobilCom-Chef Schmid nicht die alleinige Kontrolle über das Unternehmen, hieß es weiter. Die France Telecom verkündete unterdessen, sie schließe eine Insolvenz der Büdelsdorfer nicht aus. Die Mobilcom-Aktie fiel 14,9 Prozent auf 6,89 Euro. Schmid, der immer noch größter Einzelaktionär bei Mobilcom ist, kündigte inzwischen Einspruch gegen die Entscheidung des BAFin an.
Im Blickpunkt der Anleger stand die Aktie von Teleplan, die 38 Prozent auf 5,22 Euro zulegen konnte, obwohl das Unternehmen seine Prognosen für das Gesamtjahr nach unten korrigiert hat. Der niederländische IT-Reperaturdienstleister erwartet für 2002 nun nur noch einen Umsatz von bis zu 600 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Steuern von maximal 40 Millionen Euro. Als Grund für die Korrektur nannte Teleplan die Dollarschwäche und Restrukturierungsmaßnahmen. Die Zahlen seien schlecht, aber eben nicht so schlecht, wie viele Anleger befürchtet hätten, so ein Händler zur Begründung für die Kursgewinne. Zudem habe das Unternehmen die Übernahme von ETLM bar bezahlt, das spreche dafür, dass es um die Liquidität von Teleplan auch nicht so schlecht bestellt sei, wie befürchtet.
Das Biotechunternehmen Medigene hat nach eigenen Angaben zwei US-Patente für Herpes-Viren zur Behandlung von Krebs erhalten. Mit den Patenten baue man die führende Position des Unternehmens im Bereich der onkolytischen Herpes-Viren weiter aus, so der Vorstandsvorsitzende Peter Heinrich. Die Aktie legte 5,9 Prozent auf 7,06 Euro zu.
Zulegen konnte auch Kleindienst Datentechnik, die Aktie stieg 8,8 Prozent auf 2,34 Euro. Der Spezialist für Finanzsoftware ist im ersten Halbjahr mit einem Plus von 100.000 Euro operativ in die Gewinnzone zurückgekehrt.
Quelle: ntv.de