Marktberichte

Yen belastet Exportwerte Moody's setzt Tokio zu

Der Warnschuss der Ratingagentur Moody's gegen die von der Zahlungsunfähigkeit bedrohten USA lastet auf den Aktienmärkten in Asien. Auch die Schuldenkrise in Europa sorgt für Gesprächsstoff.

(Foto: REUTERS)

Die Börse in Tokio hat im Minus geschlossen. Im späten Geschäft verringerte der Nikkei aber seine Verluste und ging schließlich 0,2 Prozent schwächer bei einem Stand von 9936 Zählern aus dem Handel. Das Tagestief lag bei 9884 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index fiel 0,4 Prozent auf 857 Punkte. In Hongkong, Südkorea und Singapur ging es ebenfalls nach unten. Auch Taiwan meldete Verluste. Dagegen notierte Shanghai nahezu unverändert.

Händler führten die Verluste auf die Drohung der Ratingagentur Moody's zurück, den USA wegen des Streits über die Verschuldungsobergrenze die Top-Bonität zu entziehen. Das sei von den Märkten noch nicht eingepreist gewesen, so dass die Kurse gefallen seien, sagte Nagayuki Yamagishi, Investmentanalyst bei Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. Bis zur Beilegung des Streits über die Schuldenobergrenze in den USA stünden den wegen der europäischen Schuldenkrise ohnehin nervösen Märkten unruhige Wochen bevor.

Während in Tokio Exportwerte angesichts des festen Yen unter Druck standen, profitierten Handelshäuser von den Aussichten auf mögliche weitere quantitative Lockerungen in den USA. "Der Markt wird mit einer Mischung von makro- und mikroökonomischen Faktoren in die kommende Woche gehen", sagte ein Analyst von Monex mit Blick auf die in Gang kommende US-Berichtssaison und die Schuldenentwicklung in der Eurozone.

Mitsui & Co verteuerten sich um 1,9 Prozent. Sumitomo gewannen 0,6 Prozent, während Itochu 0,1 Prozent zulegten.

Canon verbilligten sich dagegen um 0,5 Prozent, Sony um 1 Prozent und Toyota um 0,7 Prozent. Die Dollar-Schwäche könne noch eine Weile anhalten, so die Befürchtung am Markt. Dafür sprächen unter anderem die jüngsten Aussagen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke, der am Vortag die Möglichkeit offen gelassen hatte, zur Stützung der US-Konjunktur erneut die Geldpressen anzuwerfen.

Zu den Verlierern gehörten außerdem Versicherungs- und Bankentitel, die infolge der Schuldenkrise in Europa ohnehin schon gebeutelt waren.

Bei den Aktien von Versorgern belasteten die jüngsten Forderungen von Premierminister Kan nach einem Atomausstieg die Kurse. Kansai Electric Power büßten 1 Prozent und Hokuriku Electric Power 1,3 Prozent ein. Chubu Electric Power verloren 0,5 Prozent. Gegen den Trend des Sektors gewannen die Aktien des Fukushima-Betreibers Tepco 3,8 Prozent. Hier hätten Eindeckungen von Leerpositionen gestützt, hieß es am Markt.

Nisshin Steel sprangen um 2 Prozent und Nippon Metal Industry um 8,6 Prozent nach oben. Zuvor waren Berichte über eine geplante Fusion der beiden Unternehmen dementiert worden.

Fast Retailing gingen mit einem Aufschlag von 0,4 Prozent aus dem Handel. Das Unternehmen legt am Berichtstag nachbörslich Zahlen vor.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen