Marktberichte

MobilCom muss sparen Nemax 50: 400 im Visier

Die deutschen Wachstumswerte übten sich am Mittwoch einmal mehr im Schrumpfen. Im Sog schwacher Nasdaq-Vorgaben und eines verhaltenen Oracle-Ausblicks unterschritt der Nemax 50 kurzzeitig sogar die Marke von 400 Punkten. Zum Schluss lag der Index mit 3,3 Prozent im Minus bei 405 Punkten, für den Nemax All Share ging es 3,1 Prozent auf 446 Zähler nach unten.

Der US-Softwareriese Oracle hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres einen Gewinn von 7 Cent je Aktie erwirtschaftet und damit die Analystenprognosen exakt getroffen. Der Umsatz sank allerdings auf 2 Milliarden Dollar nach 2,3 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Für das laufende Quartal prognostizierte Oracle einen weiteren Umsatzrückgang und einen Gewinn im Rahmen der Analystenerwartungen.

Die US-Technologiebörse Nasdaq fiel zudem am Mittwoch weiter. Die Sorgen vor einer schwachen US-Berichtssaison und einem Militärschlag der USA gegen den Irak würden die weltweiten Börsen belasten, so ein Händler. Der Markt vollziehe diese Entwicklung einfach nach, da er schon lange kein Eigenleben mehr habe. Die drohende Pleite von MobilCom habe dem Wachstumssegment einen weiteren psychologischen Schlag versetzt, schließlich handele es sich hier um eines der beiden Gründungsmitglieder des Segments.

Das angeschlagene Mobilfunkunternehmen MobilCom will einem Zeitungsbericht zufolge 130 Millionen Euro Kosten einsparen und dazu 800 Stellen streichen. Dem Konzept von Vorstandschef Thorsten Grenz habe der Aufsichtsrat zugestimmt. Ein Sprecher des Unternehmens wollte zu dem Zeitungsbericht keine Stellung nehmen. Die Aktie fiel 10,2 Prozent auf 2,65 Euro. Aus Unternehmenskreisen hörte sich das Sparkonzept noch drastischer an - angeblich sollen sogar bis zu 1.600 Arbeitsplätze bei den Büdelsdorfern wegfallen.

Das ebenfalls am Neuen Markt notierte Telekommunikationsunternehmen 3U Telecom will die Festnetzaktivitäten von MobilCom übernehmen. Man habe MobilCom ein Angebot unterbreitet, so das Unternehmen. Darin sei aber kein Kaufpreis genannt worden, eine Reaktion gebe es bisher nicht. Für die Aktie ging es 3,2 Prozent auf 4,59 Euro nach oben.

Der Aufsichtsrat des rote Zahlen schreibenden Logistikdienstleisters D.Logistics hat zwei neue Mitglieder in den Vorstand berufen, die bisher schon als externe Berater für das Unternehmen tätig waren. Ferner kündigte das Unternehmen an, im Rahmen seiner Restrukturierung im Jahr 2004 eine operative Gewinnmarge von knapp 10 Prozent anzupeilen. Die Aktie verlor 2,6 Prozent auf 1,91 Euro.

Quelle: ntv.de

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